All-on-4 Methode / Kosten, Arten, Vor- & Nachteile

Maximilian Waizmann | Versicherungsfachmann BWV

Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert 20.07.2022

Bei einem zahnlosen Kiefer ist ein neues Gebiss oft eine besonders langwierige aber auch schmerzhafte Behandlung. Die moderne All-on-4 Methode verspricht jedoch einen komplett neuen Zahnersatz an nur einem Tag. Wenn man an die herkömmlichen Behandlungsmethoden bei Zahnprothesen denkt, fragt man sich automatisch: ist das überhaupt möglich?

In unserem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie, was es mit dieser Methode auf sich hat und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen. Darüber hinaus informieren wir Sie über die genaue Behandlung und welche Vor- und Nachteile die All-on-4-Methode mit sich bringt.

Modell der All-on-4 Methode

3. Wann macht die All-on-4 Methode sinn?

Die All-on-4 Methode kommt für Sie in Frage, wenn Sie einen zahnlosen Kiefer haben, oder Ihre noch vorhanden Zähne entfernt werden müssen und Sie sich einen festsitzenden Zahnersatz wünschen.

Auch wenn Sie mit Ihrer herausnehmbaren Zahnprothese nicht zurecht kommen, oder gesundheitliche Probleme die Folge sind, macht eine Überlegung für die All-on-4 Methode Sinn.

Zum Vergleich: Für eine festsitzende Brücke mussten bisher mindestens acht Implantate im Oberkiefer und sechs Implantate im Unterkiefer gesetzt werden, um einen starken Halt zu gewährleisten.

Da Zahnimplantate sehr teuer sind, fallen die Kosten bei All-on-4 zwar höher aus als bei einer herausnehmbaren Prothese, im Gegensatz zu einer festsitzenden Brücke mit nur vier Implantaten sind die Kosten aber deutlich geringer.

Der große Vorteil bei All-on-4 ist: die Methode eignet sich fast für Jeden!

Durch die spezielle Methode wird weniger Knochensubstanz für die Implantate benötigt. Somit können auch Patienten mit einem geringen Knochenangebot die All-on-4 Methode wählen.

3.1 Vorbereitung der Behandlung

Im ersten Schritt findet ein ausführliches Beratungsgespräch mit Ihrem Zahnarzt statt. Eine ehrliche Risiko-Nutzen-Abschätzung sollte Teil dieses Gesprächs sein. Entscheiden Sie sich dann für die All-on-4 Methode, wird ein Termin für die Operation festgelegt.

Mit dreidimensionalen Röntgenbildern (3D-Röntgen) wird die genaue anatomische Struktur Ihres Kiefers analysiert.

Durch die präzise Vorbereitung wird die optimale Position der Implantate ermittelt und es sind während der Operation nur kleine Schnitte notwendig.

3.2 Ablauf der Operation

 
Schritt 1: Narkose

Damit die OP völlig schmerzfrei abläuft, findet die Behandlung meist unter Vollnarkose statt. Auch eine Analogsedierung (Dämmerschlaf) mit Betäubung ist in einzelnen Fällen möglich.

Welche Wahl getroffen wird, hängt von Ihren Gesundheitsverhältnissen ab. Ihr Zahnarzt sollte Sie über die Möglichkeiten aufklären.

Schritt 2: Entfernung noch vorhandener Zähne

Noch vorhandene, zumeist schadhafte Zähne werden entfernt. Der Kiefer wird so vorbereitet, dass die Implantate auf die gleiche Höhe gesetzt werden können.

Schritt 3: Implantate setzen

In den Kiefer werden nun vier Implantate einsetzt, die später 12 künstliche Zähne tragen werden.

Das Besondere: die beiden hinteren Implantate werden schräg gesetzt, damit die Kieferhöhle und Nervenausgänge geschont werden.

Im Anschluss werden diese mit bis zu 30 Grad abgewinkelten Ausgleichsstellen versehen. Diese Technik erzeugt eine sehr hohe Stabilität der später eingesetzten Brücke.

Schritt 4: Einsetzen der Brücke

Eine provisorische Brücke wird drei Stunden nach dem Eingriff auf den Kiefer geschient. Schon im Anschluss ist bereits der stabile Sitz zu bemerken und am Abend sollte weiche Kost bereits essbar sein.

 

3.3 All-on-4 Folgebehandlung

Nach der Operation können Blutergüsse und Schwellungen auftreten. Das ist in der ersten Woche normal, kühlen Sie die betroffenen Stellen mit Coolpacks.

Nach sieben Tagen werden die Fäden entfernt und bereits nach drei Wochen wird die Brücke das erste mal vom Zahnarzt zur Reinigung abgenommen.

Ihre endgültige Versorgung mit neuen Zähne erhalten Sie nach ca. drei Monaten, sobald die Einheilzeit abgeschlossen ist. Der fertige Zahnersatz sieht nach unserer Erfahrung so natürlich aus, dass er nicht als solcher zu erkennen ist.

Ab diesem Zeitpunkt suchen Sie Ihren Zahnarzt drei mal im Jahr in der Praxis auf, damit die komplette Brücke abgenommen und gereinigt werden kann. So kann ein langer Halt garantiert werden.

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