- Karies ist weltweit die häufigste Zahnerkrankung
- Ursächlich sind mangelnde Zahnpflege, Zahnfehlstellungen oder Ernährung
- Im Frühstadium lässt sich Karies stoppen
- Im späteren Verlauf muss Karies vom Zahnarzt entfernt werden
Karies | Arten, Symptome & Behandlung
zuletzt aktualisiert 20.11.2024
Arten:
Karies wird nach ihrem Fortschreiten unterschieden:
- Initialkaries: Frühes Stadium, sichtbar als weiße Flecken auf dem Zahnschmelz.
- Dentinkaries: Karies hat das Zahnbein (Dentin) erreicht und verursacht erste Schmerzen.
- Pulpenkaries: Fortgeschrittene Karies, die das Zahnmark (Pulpa) infiziert, oft verbunden mit starken Schmerzen.
Symptome:
Typische Anzeichen sind Empfindlichkeit auf Süßes, Heißes oder Kaltes, Zahnschmerzen, Verfärbungen oder sichtbare Löcher im Zahn.
Behandlung:
- Initialkaries: Behandlung durch Fluoridierung und verbesserte Mundhygiene.
- Fortgeschrittene Karies: Entfernen der geschädigten Zahnsubstanz und Versorgung mit einer Füllung, Kroneoder Wurzelkanalbehandlung.
- Bei stark zerstörten Zähnen kann eine Zahnentfernung notwendig sein.
In diesem Ratgeber:
Unser Ratgeber beschreibt die verschiedenen Arten von Karies, ihre Symptome und welche Behandlungen in den jeweiligen Stadien notwendig sind.

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Wie macht sich Karies bemerkbar?
KURZÜBERSICHT KARIESARTEN UND SYMPTOME:
Kariesarten |
Lokalisation |
Aussehen |
Symptome |
Stufe 1 Initialkaries |
Oberste Zahnschmelzschicht |
Weiße Flecken, |
keine |
Stufe 2 Caries superficialis |
Zahnschmelz |
Weiß oder braun |
Meist keine, |
Stufe 2-3 Caris media / Dentinkaries |
Zahnbein / Dentin |
Braun |
Schmerzempfindliche Zähne, |
Stufe 3 Caries profunda |
2/3 des Dentin, Ausbreitung fast bis ins Zahnmark / Pulpa |
Braun, Schwarz |
Zahnschmerzen evtl. Mundgeruch |
Caries profunda complicata |
Ausbreitung bis ins Zahnmark / Pulpa |
Braun, Schwarz |
Extreme Zahnschmerzen evtl. Mundgeruch |
Kariesarten, deren Symptome und Behandlungsmaßnahmen
Stadium: Was ist Caries insipiens (Initialkaries)?
Am Anfang steht die schmerz- und weitestgehend symptomfreie Initialkaries. In diesem Bereich wird zunächst der Zahnschmelz demineralisiert, was sich in kleinen weißen Flecken (White Spots) äußert, die sich im weiteren Verlauf bräunlich färben können.
In diesem Stadium ist Karies meist noch reversibel, also umkehrbar.Daher ist es wichtig, spätestens jetzt
- auf eine sehr gute Mundhygiene zu achten
- fluoridhaltiger Zahnpasta einzusetzen
- sich möglichst (zahn-)gesund zu ernähren
Symptome & Behandlung von Caries insipiens (Initialkaries)
Symptome:
- Schmerzen: keine
- Optisch: kleine, weiße Flecken, die sich im Laufe der Zeit braun färben können
- Spürbar: Zahnschmelz fühlt sich an betroffener Stelle rau an
Behandlung:
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Fluoridhaltiges Gel verwenden um eine Remineralisierung zu gewährleisten
- Alternativ kann auch ein Zahnarzt mit Fluoridlack den Vorgang unterstützen
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
Stadium: Was ist Caries superficialis (Schmelzkaries)?
Diese Form der Karies bezeichnet einen oberflächlichen (superfizialen) Schaden der intakten Zahnoberfläche und wird als Zahnschmelzdefekt bezeichnet. Durch die fortgeschrittene Demineralisierung können sich vermehrt Bakterien festsetzen und beginnen, das Dentin anzugreifen.
Caries superficialis wird auch als Schmelzkaries bezeichnet, verläuft i. d. R. schmerzfrei, zeigt sich in weiß-bräunlichen keilförmigen Strukturen und lässt sich nur noch durch den Zahnarzt entfernen.
Wie wird Schmelzkaries behandelt?
Da es sich hierbei noch um das Anfangstadium einer Karies handelt, genügt die oberflächliche Entfernung des Entzündungsherdes mittels Bohrer. In diesem Stadium wird gesundes Zahnmaterial nur minimal mit entfernt.
Das abgetragene Zahnmaterial wird im Anschluss durch entsprechendes Füllmaterial ersetzt.
Alternativ kommt auch eine “Infiltration” in Frage. Diese Privatleistung verhindert das Fortschreiten einer Karies, indem spezieller Kunststoff auf die betroffene Stelle aufgetragen und ausgehärtet wird.
Symptome & Behandlung von Caries superficialis (Schmelzkaries)
Symptome:
- Schmerzen: i. d. R. keine
- Optisch: bräunliche Flecken mit keilförmigen Strukturveränderungen
- Spürbar: Klassisches Loch im Zahn
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Betäubung i. d. R. nicht nötig
- Oberflächliche Entfernung der Karies, nur minimaler Anteil gesunderZahnsubstanz muss entfernt werden
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
Stadium: Was ist Caries media (Dentinkaries)?
Hat sich die Karies durch den Zahnschmelz bis zur nahezu schutzlosen Zahnhartsubstanz (Dentin) vorgearbeitet, wird von Dentinkaries gesprochen.
Unterhalb der schwarzen Läsionen schreitet Karies von nun an schneller voran und unterhöhlt den Zahnschmelz. Es entsteht eine Kavität (Loch) unterhalb der Zahnkaries.
Der Grund hierfür ist, das Dentin nur geringen Widerstand leistet und sich die Karies über die Dentinkanäle viel leichter und schneller ausbreiten kann.
Deshalb kommt es vor, dass auch bei oberflächlich klein wirkenden Löchern oftmals viel gebohrt werden muss.
Hinzu kommt, dass sich in einer immer größer werdenden kariösen Läsion mehr Nahrungsreste verfangen können, die sich, wenn überhaupt nur schwer beseitigen lassen. Mit der Zeit verfaulen diese Essensreste, was zu sehr unangenehmen Mundgeruch führen kann.
Symptome & Behandlung von Caries media (Dentinkaries)
Symptome:
- Schmerzen: gelegentlich keine, i.d. R. hitze- und kälteempfindliche Zähne
- Optisch: bräunliche Flecken mit keilförmigen Strukturveränderungen
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Macht glgtl. Betäubung notwendig
- Erfordert große und tiefere Bohrung und damit Entfernung gesunder Zahnsubstanz
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
Stadium: Was ist Caries profunda (Tiefe Karies)?
Reicht die Karies bis tief ins pulpanahe Dentin, wird von einer profunden Karies gesprochen. Das bedeutet, dass mittlerweile ⅔ des Zahnbeins und große Teile des Zahnes betroffen sind.
Mal abgesehen davon, dass die Angelegenheit spätestens jetzt sehr schmerzhaft sein dürfte, muss dringend therapiert werden, um ein Übergreifen auf das Zahnmark (Pulpa) und eine mögliche Wurzelentzündung zu vermeiden.
Wie wird eine tiefe Karies behandelt?
Nach der klinischen Untersuchung und der Erstellung eines Röntgenbildes wird unter örtlicher Betäubung der befallene Bereich vorsichtig mithilfe von feinen Diamantbohrern eröffnet, begutachtet und die weichen, kariösen Stellen entfernt.
Mithilfe von oszillierenden (schwingenden) Instrumenten wird dann das Loch (Kavität) vorsichtig für die Kariesentfernung vorbereitet.
Mit einem Rosenbohrer wird sodann die Karies entfernt, wobei immer auch ein bisschen der gesunden Zahnsubstanz mit entfernt wird, um ein erneutes Aufflammen der Karies zu vermeiden.
Hauptaugenmerk liegt darauf, nicht unnötig viel gesunde Zahnsubstanz abzutragen und nicht die Pulpa zu verletzen, damit der Zahn vital gehalten werden kann.
Dieses Vorhaben ist sehr diffizil, da es häufig auf den Hauch eines Millimeters ankommt. Moderne Praxen verwenden hierfür einen speziellen Karies-Laserdetektor, um möglichst genau zu arbeiten.
Im Anschluss wird die Kavität mithilfe einer Füllung oder einem Inlay verschlossen, um das erneute Eindringen von Bakterien zu verhindern. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund der massiven Schädigung sich die Pulpa entzündet und eine Wurzelbehandlung erforderlich macht.
Grundsätzlich gilt eine Therapie als erfolgreich, wenn der Zahn sechs Monate nach der Behandlung symptomfrei bleibt.
Alternative “Indirekte Überkappung” & “CP-Therapie”
Speziell wenn die Karies bis nah an das Zahnmark reicht, gehen immer mehr Ärzte zu einer anderen Form der Therapie über und bringen eine Medikamenteneinlage in die Kavität ein, bevor die Füllung das Loch verschließt.
Reicht die Läsion extrem nah an das Zahnmark heran, verbleibt, um die Pulpa nicht versehentlich zu öffnen, ein kleiner Rest Karies in der Öffnung. Durch die Desinfektion und medikamentöse Abdeckung soll der kariösen Ausbreitung Einhalt geboten werden.
Nachdem die Stelle wieder dicht verschlossen wurde, gilt es abzuwarten, ob der Zahn vital bleibt oder eine Wurzelbehandlung notwendig wird.
Symptome & Behandlung von Caries profunda (Tiefe Karies)
Symptome:
- Schmerzen: anhaltend, heftige Schmerzen
- Optisch: tiefe, löchrige Struktur, Zahnstücke brechen ab, schwarzbraune Stellen
- Unsichtbar: Unterhalb der Oberfläche ist das Dentin zu ⅔ von Karies betroffen
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Größere Fläche erfordert tiefere Bohrung und Entfernung gesunder Zahnsubstanz
- Gefahr das Zahnmark zu verletzen
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Je nach Behandlungsmethode und nähe zur Pulpa wird medizinische Einlage notwendig
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
Was passiert, wenn der Zahnarzt versehentlich das Zahnmark öffnet?
Dann wird insofern keine schwere Entzündung vorliegt, eine “direkte Verkappung” vorgenommen. Diese wird erreicht, indem vor der Füllung ein blutstillendes und desininfzierendes Medikaments direkt auf die Pulpa aufgetragen wird.
Abhängig vom Grad der Entzündung, dem Zustand des Zahnes und des Immunsystems kann der Zahn u. U. ohne Wurzelbehandlung auskommen.
Stadium: Was ist Caries profunda complicata (durchdringende Zahnfäule)?
Dieses besonders schwere Stadium wird auch als Caries penetrans bezeichnet und steht für die schwerste Variante des Kariesbefalls.
Karies hat sich bis ins Zahnmark (Pulpa) vor gearbeitet, wodurch nun eine direkte Verbindung zwischen Mundflora und Zahnmark besteht. Dieser Umstand kann erhebliche Schmerzen verursachen.
In diesem Zustand droht eine Pulpitis (Zahnnervenentzündung), was zum Absterben des Zahnmarks und Zahnverlust führen kann.
Je nachdem, wie es um das eigene Immunsystem bestellt ist, kann eine Pulpitis aber wieder abheilen und der Zahn bleibt erhalten. Das setzt allerdings eine umgehende Karies- bzw. Pulpa-Therapie voraus.
Wie wird eine Caries profunda behandelt?
Im Vorfeld gibt ein Röntgenbild Aufschluss darüber, wie es um den Zahn bestellt ist.
Sobald die lokale Betäubung zu wirken beginnt, wird mit Diamantbohrern ein Zugang zur betroffenen Stelle geschaffen. Mithilfe von oszillierenden (schwingenden) Instrumenten wird dann das Loch (Kavität) vorsichtig für die Kariesentfernung vorbereitet.
Mit einem Rosenbohrer wird sodann die Karies entfernt und die betroffene Stelle mit einer Füllung versehen. In besonders schweren Fällen kann auch eine Krone oder die Extraktion erforderlich sein.
Symptome & Behandlung von Caries profunda complicata (durchdringende Zahnfäule)
Symptome:
- Schmerzen: starke Schmerzen
- Optisch: große spürbare Löcher, dunkelbraune bis schwarze Ränder, sichtbare Löcher
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Größere Fläche erfordert tiefere Bohrung und Entfernung gesunder Zahnsubstanz
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Kann eine Versorgung mit Zahnkrone, Wurzelbehandlung oder Extraktion erforderlich machen
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
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Besondere Kariesformen
Die als Kronenrand- oder Randkaries bezeichnete Sekundärkaries beschreibt eine erneute Karies, die sich am Rand von Kariesrestaurationen (Füllungen) oder Zahnkronen entwickelt.
Als Kariesrezidiv wird das erneute Auftauchen einer Karies an einer bereits behandelten Stelle bezeichnet.
Es kann sich dabei um einen Behandlungsfehler handeln, da die kariöse Läsion bei einer früheren Behandlung nicht vollumfänglich beseitigt wurde. Im Fachjargon wird von Progredienz oder Exazerbation (Fortschreiten oder Wiederaufflammen) einer bereits bestehenden Karies z. B. unter Restaurationen (Füllungen) gesprochen.
"Caries Sicca" ist ein alter Kariesherd der zum Stillstand gekommen ist. Karies kann durch sorgfältige Mund- und Zahnhygiene zum Stillstand gebracht bzw. ausgetrocknet werden. Karies hat sich einem solchen Zustand bereits schwarz bzw. dunkel verfärbt und verhärtet - entwickelt sich aber nicht weiter.
(Krebs-)Patienten, die sich einer Strahlentherapie des Kopf- und Halsbereichs unterziehen müssen, erleiden als Nebenwirkung gelegentlich eine Strahlenkaries.
Es wird angenommen, dass durch die Therapie zu einem Rückgang des Speichelflusses (Hyposalvation) kommen kann, was die Entwicklung von Karies begünstigt.

Eine besonders dramatische Kariesform ist das so genannte "Nursing-Bottle-Syndrom" – auch Nuckelflaschenkaries genannt. Ursache sind meist zucker- oder fruchtsäurehaltige Getränke aus der Nuckelflasche.
Die Säuren greifen dabei vor allem die Schneidezähne an. Der Speichelfilm wird abgespült, während das Zuckerangebot das Bakterienwachstum fördert.
Nuckelflaschen sollten nicht zum Einschlafen verwendet werden. sondern nur zum Trinken! Sobald das Kind aus einem Becher trinken kann, brauchen Kinder keine Flasche mehr.
Sie wird auch als frühe Milchzahnkaries (bzw. Early Childhood Caries (ECC)) bezeichnet und betrifft, wie der Name schon vermuten lässt, kariöse Milchzähne.
Auch bei Kindern wird zwischen verschiedenen Stadien unterschieden:
ECC TYP 1 |
ECC TYP 2 |
ECC TYP 3 |
|
---|---|---|---|
Betroffene Zähne |
Frontzähne oder Molaren weisen isolierte Karies aus |
Frontzähne und/oder ein Milchmolar |
schnell fortschreitende Karies an fast allen Milchzähnen |
Unter- oder Oberkiefer |
Ober- und Unterkiefer möglich |
Oberkiefer Unterkieferfront: kariesfrei |
Unterkieferfront: nicht kariesfrei |
Ursache |
mangelhafte Zahnpflege zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung |
Verabreichung zuckerhaltiger Getränke mittels Nuckelflaschen |
mangelhafte Zahnpflege extrem zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung |
Alter |
2 bis 5 Jahre |
ab dem 1. Milchzahn |
3 bis 5 Jahre |
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