- Karies ist weltweit die häufigste Zahnerkrankung
- Ursächlich sind mangelnde Zahnpflege, Zahnfehlstellungen oder Ernährung
- Im Frühstadium lässt sich Karies stoppen
- Im späteren Verlauf muss Karies vom Zahnarzt entfernt werden
Karies | Vorbeugen, Symptome & Behandlung
zuletzt aktualisiert 20.12.2022
Karies ist eine der häufigsten Zahnerkrankungen - sie entsteht oft durch mangelnde Mundhygiene.
Verbleibt sog. "Plaque" (Belag) auf den Zähnen, wandeln die darin enthaltenen Bakterien Zucker aus der Nahrung in Säure um, die den Zahnschmelz angreift - es entstehen Löcher im Zahn.
Wie erkennt man Karies? Und was kann dagegen tun? Kann man Karies stoppen? Viele Fragen, die wir in unserem ausführlichen Ratgeber beantworten möchten.
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Karies Infografik
Kapitel 1: Was ist Karies?
1. Was ist Karies?
Karies (von lateinisch "caries" = Morschheit, Fäulnis) ist eine übertragbare Zahnerkrankung, die den Zahnschmelz angreift. Dazu kommt es, wenn sich die im Zahnbelag befindlichen Bakterien über längere Zeit ungestört vermehren und zuckerreiche Kost verstoffwechseln können. Dadurch entstehen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und entkalken - auf Dauer entsteht ein dunkel verfärbte Stelle ("Loch im Zahn").
Karies ist zwar keine Erbkrankheit, dennoch können sich genetische Dispositionen darauf auswirken, wie schnell und intensiv sich ein Kariesinfekt auswirkt.
Karies lässt sich allerdings im Anfangsstadium durch gute Zahnpflege stoppen, ist also durchaus reversibel.
Kapitel 2: Ursachen & Risikofaktoren
2. Wie entsteht Karies?
Die Entstehung von Karies ist meistens ein Dreiklang aus zu viel Zucker, schlechter Mundhygiene und dem daraus resultierenden Zahnbelag.
- Kariogene Bakterien im Zahnbelag (Plaque)
- Zucker & kohlenhydratreiche Nahrung
- Reduzierter Speichelfluss
- Genetische Veranlagung (niedriger pH-Wert im Mund)
- Mangelende Zahnpflege
- Schwer zu reinigende Zahnfehlstellungen
Dieser wird auch als Plaque oder Biofilm bezeichnet und besteht aus Nahrungsresten, Speichelbestandteilen und Bakterien. Plaque bildet eine raue Oberfläche, was es Bakterien einfach macht, sich darauf festzusetzen.
Mit der Zeit wächst der Zahnbelag immer weiter und bietet dadurch einen idealen Schutzraum, in dem sich die Bakterien weiter vermehren können.
Werden den Bakterien Zucker und kohlenhydratreiche Nahrung zugeführt, entsteht beim Zersetzungsprozess Säure.
Bleibt eine adäquate Zahnpflege oder Behandlung aus, sinkt der pH-Wert im Mund. Dadurch bleiben die Zähne dauerhaft der mikrobiellen Säurebelastung ausgesetzt. Das führt zu einer sukzessiven Demineralisierung, wodurch der Zahnschmelz langsam aufweicht.
Lösen sich Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz, entstehen kariöse Läsionen, die bis aufs Zahnbein (Dentin) vordringen. Bleibt eine Behandlung und aus, kann sie bis ins Zahnmark vordringen, was spätestens dann zu Zahnschmerzen führt..
2.1 Welche Risikofaktoren begünstigen Karies?
Was viele nicht wissen, Karies ist eine Infektionskrankheit. Speziell Kinder stecken sich z. B. durch die gemeinsame Verwendung von Besteck an. Oft ist es auch der heruntergefallene Schnuller, der von einem Elternteil mit dem Mund sauber gemacht wird.
Aber auch Erwachsene und Jugendliche können sich durch Küsse mit den für Karies verantwortlichen Bakterien anstecken.
Allerdings ist das bei einer guten Mundhygiene kein Problem, da die Bakterien meist erfolgreich abgewehrt werden können.
(Klein-) Kinder bekommen relativ lange die Flasche. Ist diese im schlimmsten Fall mit gesüßtem Tee oder Fruchtsäften gefüllt, kann das verheerende Folgen für die Zahngesundheit des Kindes haben und schwere Karies verursachen.
Speziell dann, wenn dem Kind abends zum Einschlafen die Flasche mit süßem Inhalt gereicht wird. Daher sollten sich Eltern von Kleinkindern über die optimale Zahnpflege für Milchzähne informieren um Nuckelflaschenkaries zu vermeiden!
Wie bei fast allen Problemen mit der Zahngesundheit spielt die optimale Zahn- und Mundhygiene eine entscheidende Rolle. Bleibt sie aus, können sich Bakterien ungehindert ausbreiten und Karies verursachen.
Zähne müssen sowohl morgens als auch abends gut geputzt werden. Das Putzen der Zähne vor dem zu Bett gehen spielt dabei die wichtigste Rolle!
Über Nacht arbeiten unsere Speicheldrüsen nur eingeschränkt. Dadurch werden Essensreste nur unzureichend abtransportiert und zersetzt.
Wird abends der Zahnbelag nicht zuverlässig entfernt, können Bakterien die Nahrungsreste ungestört zersetzen. Dadurch sind die Zähne permanent den säurehaltigen Stoffwechselprodukten ausgesetzt, der pH-Wert des Mundes sinkt und der Zahnschmelz weicht immer weiter auf.
Der Zahnschmelz von Milchzähnen ist nicht so robust wie bei unseren bleibenden Zähnen. Hinzu kommt, dass Kinder es häufig nicht so genau mit der Zahnpflege nehmen.
Daher gilt es, insbesondere nach dem Verzehr von Süßspeisen und gezuckerten Getränken (Limonade, Fruchtsäfte) auf die Zahnhygiene zu achten.
Sind die Milchzähne herausgefallen, gilt es den frisch durchgebrochenen bleibenden Zähnen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Denn die neuen Zähne sind anfangs noch nicht vollständig ausgehärtet und daher empfindlicher. Bakterien hätten leichtes Spiel, den neuen Zahn von Anfang an übel und langfristig zuzusetzen.
Tiefe Zahnfissuren können die Entstehung von Karies begünstigen. Fissuren sind minimale Risse auf der Kaufläche von Backenzähnen. In den kleinen Zwischenräumen können sich Nahrungsrest festsetzen und sind nur noch schwer heraus zu bürsten.
Durch eine Fissuren-Versiegelung haben Bakterien allerdings eine geringere Chance, sich darin festzusetzen, um ihr Werk zu verrichten. Krankenkassen übernehmen bei Kindern die Versiegelung der Backenzähne 5 und 6, um einer Kariesinfektion vorzubeugen.
Es gibt Zahnfehlstellungen, die machen die optimale Zahnpflege schwierig bis unmöglich. Wenn sich Zähne so überlagern, dass keine ausreichende Reinigung stattfinden kann, werden sich dort Beläge festsetzen und Karies verursachen.
Daher sollte in solchen Fällen eine kieferorthopädische Behandlung (z. B. unsichtbare Zahnspange) in Erwägung gezogen werden. Außerdem kann es nicht schaden, einmal mehr zur professionellen Zahnreinigung zu gehen.
Der Speichel mancher Menschen hat einen deutlich geringeren pH-Wert. Das hat zur Folge, dass die Zähne schlechter gegen die Säureeinwirkungen aus Nahrungsmitteln geschützt sind bzw. die Demineralisierung (Auflösung) des Zahnschmelzes schneller voranschreitet, was Mundfäule begünstigen kann.
Speichel ist für die Mundflora enorm wichtig! Er dient zur Neutralisierung von Säuren, hilft bei der Zersetzung von Nahrung und transportiert Bakterien weg von der Zahnoberfläche. Da sich im Speichel auch Kalzium und Fluorid befinden, ist er auch an der Remineralisierung der Zähne beteiligt.
Ist der Speichelfluss gehemmt, steigt auch das Kariesrisiko.
Kapitel 3: Untersuchung & Diagnose
3. Wie wird Karies untersucht und diagnostiziert?
Kapitel 4: Karies Arten, Symptome & Behandlung
4. Wie macht sich Karies bemerkbar?
KURZÜBERSICHT KARIESARTEN UND SYMPTOME:
Kariesarten |
Lokalisation |
Aussehen |
Symptome |
Stufe 1 Initialkaries |
Oberste Zahnschmelzschicht |
Weiße Flecken, |
keine |
Stufe 2 Caries superficialis |
Zahnschmelz |
Weiß oder braun |
Meist keine, |
Stufe 2-3 Caris media / Dentinkaries |
Zahnbein / Dentin |
Braun |
Schmerzempfindliche Zähne, |
Stufe 3 Caries profunda |
2/3 des Dentin, Ausbreitung fast bis ins Zahnmark / Pulpa |
Braun, Schwarz |
Zahnschmerzen evtl. Mundgeruch |
Caries profunda complicata |
Ausbreitung bis ins Zahnmark / Pulpa |
Braun, Schwarz |
Extreme Zahnschmerzen evtl. Mundgeruch |
4.1 Kariesarten, deren Symptome und Behandlungsmaßnahmen
1. Stadium: Was ist Caries insipiens (Initialkaries)?
Am Anfang steht die schmerz- und weitestgehend symptomfreie Initialkaries. In diesem Bereich wird zunächst der Zahnschmelz demineralisiert, was sich in kleinen weißen Flecken (White Spots) äußert, die sich im weiteren Verlauf bräunlich färben können.
In diesem Stadium ist Karies meist noch reversibel, also umkehrbar.Daher ist es wichtig, spätestens jetzt
- auf eine sehr gute Mundhygiene zu achten
- fluoridhaltiger Zahnpasta einzusetzen
- sich möglichst (zahn-)gesund zu ernähren
Symptome & Behandlung von Caries insipiens (Initialkaries)
Symptome:
- Schmerzen: keine
- Optisch: kleine, weiße Flecken, die sich im Laufe der Zeit braun färben können
- Spürbar: Zahnschmelz fühlt sich an betroffener Stelle rau an
Behandlung:
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Fluoridhaltiges Gel verwenden um eine Remineralisierung zu gewährleisten
- Alternativ kann auch ein Zahnarzt mit Fluoridlack den Vorgang unterstützen
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
2. Stadium: Was ist Caries superficialis (Schmelzkaries)?
Diese Form der Karies bezeichnet einen oberflächlichen (superfizialen) Schaden der intakten Zahnoberfläche und wird als Zahnschmelzdefekt bezeichnet. Durch die fortgeschrittene Demineralisierung können sich vermehrt Bakterien festsetzen und beginnen, das Dentin anzugreifen.
Caries superficialis wird auch als Schmelzkaries bezeichnet, verläuft i. d. R. schmerzfrei, zeigt sich in weiß-bräunlichen keilförmigen Strukturen und lässt sich nur noch durch den Zahnarzt entfernen.
Wie wird Schmelzkaries behandelt?
Da es sich hierbei noch um das Anfangstadium einer Karies handelt, genügt die oberflächliche Entfernung des Entzündungsherdes mittels Bohrer. In diesem Stadium wird gesundes Zahnmaterial nur minimal mit entfernt.
Das abgetragene Zahnmaterial wird im Anschluss durch entsprechendes Füllmaterial ersetzt.
Alternativ kommt auch eine “Infiltration” in Frage. Diese Privatleistung verhindert das Fortschreiten einer Karies, indem spezieller Kunststoff auf die betroffene Stelle aufgetragen und ausgehärtet wird.
Symptome & Behandlung von Caries superficialis (Schmelzkaries)
Symptome:
- Schmerzen: i. d. R. keine
- Optisch: bräunliche Flecken mit keilförmigen Strukturveränderungen
- Spürbar: Klassisches Loch im Zahn
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Betäubung i. d. R. nicht nötig
- Oberflächliche Entfernung der Karies, nur minimaler Anteil gesunderZahnsubstanz muss entfernt werden
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
3. Stadium: Was ist Caries media (Dentinkaries)?
Hat sich die Karies durch den Zahnschmelz bis zur nahezu schutzlosen Zahnhartsubstanz (Dentin) vorgearbeitet, wird von Dentinkaries gesprochen.
Unterhalb der schwarzen Läsionen schreitet Karies von nun an schneller voran und unterhöhlt den Zahnschmelz. Es entsteht eine Kavität (Loch) unterhalb der Zahnkaries.
Der Grund hierfür ist, das Dentin nur geringen Widerstand leistet und sich die Karies über die Dentinkanäle viel leichter und schneller ausbreiten kann.
Deshalb kommt es vor, dass auch bei oberflächlich klein wirkenden Löchern oftmals viel gebohrt werden muss.
Hinzu kommt, dass sich in einer immer größer werdenden kariösen Läsion mehr Nahrungsreste verfangen können, die sich, wenn überhaupt nur schwer beseitigen lassen. Mit der Zeit verfaulen diese Essensreste, was zu sehr unangenehmen Mundgeruch führen kann.
Symptome & Behandlung von Caries media (Dentinkaries)
Symptome:
- Schmerzen: gelegentlich keine, i.d. R. hitze- und kälteempfindliche Zähne
- Optisch: bräunliche Flecken mit keilförmigen Strukturveränderungen
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Macht glgtl. Betäubung notwendig
- Erfordert große und tiefere Bohrung und damit Entfernung gesunder Zahnsubstanz
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
4. Stadium: Was ist Caries profunda (Tiefe Karies)?
Reicht die Karies bis tief ins pulpanahe Dentin, wird von einer profunden Karies gesprochen. Das bedeutet, dass mittlerweile ⅔ des Zahnbeins und große Teile des Zahnes betroffen sind.
Mal abgesehen davon, dass die Angelegenheit spätestens jetzt sehr schmerzhaft sein dürfte, muss dringend therapiert werden, um ein Übergreifen auf das Zahnmark (Pulpa) und eine mögliche Wurzelentzündung zu vermeiden.
Wie wird eine tiefe Karies behandelt?
Nach der klinischen Untersuchung und der Erstellung eines Röntgenbildes wird unter örtlicher Betäubung der befallene Bereich vorsichtig mithilfe von feinen Diamantbohrern eröffnet, begutachtet und die weichen, kariösen Stellen entfernt.
Mithilfe von oszillierenden (schwingenden) Instrumenten wird dann das Loch (Kavität) vorsichtig für die Kariesentfernung vorbereitet.
Mit einem Rosenbohrer wird sodann die Karies entfernt, wobei immer auch ein bisschen der gesunden Zahnsubstanz mit entfernt wird, um ein erneutes Aufflammen der Karies zu vermeiden.
Hauptaugenmerk liegt darauf, nicht unnötig viel gesunde Zahnsubstanz abzutragen und nicht die Pulpa zu verletzen, damit der Zahn vital gehalten werden kann.
Dieses Vorhaben ist sehr diffizil, da es häufig auf den Hauch eines Millimeters ankommt. Moderne Praxen verwenden hierfür einen speziellen Karies-Laserdetektor, um möglichst genau zu arbeiten.
Im Anschluss wird die Kavität mithilfe einer Füllung oder einem Inlay verschlossen, um das erneute Eindringen von Bakterien zu verhindern. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund der massiven Schädigung sich die Pulpa entzündet und eine Wurzelbehandlung erforderlich macht.
Grundsätzlich gilt eine Therapie als erfolgreich, wenn der Zahn sechs Monate nach der Behandlung symptomfrei bleibt.
Alternative “Indirekte Überkappung” & “CP-Therapie”
Speziell wenn die Karies bis nah an das Zahnmark reicht, gehen immer mehr Ärzte zu einer anderen Form der Therapie über und bringen eine Medikamenteneinlage in die Kavität ein, bevor die Füllung das Loch verschließt.
Reicht die Läsion extrem nah an das Zahnmark heran, verbleibt, um die Pulpa nicht versehentlich zu öffnen, ein kleiner Rest Karies in der Öffnung. Durch die Desinfektion und medikamentöse Abdeckung soll der kariösen Ausbreitung Einhalt geboten werden.
Nachdem die Stelle wieder dicht verschlossen wurde, gilt es abzuwarten, ob der Zahn vital bleibt oder eine Wurzelbehandlung notwendig wird.
Symptome & Behandlung von Caries profunda (Tiefe Karies)
Symptome:
- Schmerzen: anhaltend, heftige Schmerzen
- Optisch: tiefe, löchrige Struktur, Zahnstücke brechen ab, schwarzbraune Stellen
- Unsichtbar: Unterhalb der Oberfläche ist das Dentin zu ⅔ von Karies betroffen
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Größere Fläche erfordert tiefere Bohrung und Entfernung gesunder Zahnsubstanz
- Gefahr das Zahnmark zu verletzen
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Je nach Behandlungsmethode und nähe zur Pulpa wird medizinische Einlage notwendig
- Verbesserung der Mund- und Zahnpflege
- Zucker und Kohlenhydrate vermeiden
Was passiert, wenn der Zahnarzt versehentlich das Zahnmark öffnet?
Dann wird insofern keine schwere Entzündung vorliegt, eine “direkte Verkappung” vorgenommen. Diese wird erreicht, indem vor der Füllung ein blutstillendes und desininfzierendes Medikaments direkt auf die Pulpa aufgetragen wird.
Abhängig vom Grad der Entzündung, dem Zustand des Zahnes und des Immunsystems kann der Zahn u. U. ohne Wurzelbehandlung auskommen.
5. Stadium: Was ist Caries profunda complicata (durchdringende Zahnfäule)?
Dieses besonders schwere Stadium wird auch als Caries penetrans bezeichnet und steht für die schwerste Variante des Kariesbefalls.
Karies hat sich bis ins Zahnmark (Pulpa) vor gearbeitet, wodurch nun eine direkte Verbindung zwischen Mundflora und Zahnmark besteht. Dieser Umstand kann erhebliche Schmerzen verursachen.
In diesem Zustand droht eine Pulpitis (Zahnnervenentzündung), was zum Absterben des Zahnmarks und Zahnverlust führen kann.
Je nachdem, wie es um das eigene Immunsystem bestellt ist, kann eine Pulpitis aber wieder abheilen und der Zahn bleibt erhalten. Das setzt allerdings eine umgehende Karies- bzw. Pulpa-Therapie voraus.
Wie wird eine Caries profunda behandelt?
Im Vorfeld gibt ein Röntgenbild Aufschluss darüber, wie es um den Zahn bestellt ist.
Sobald die lokale Betäubung zu wirken beginnt, wird mit Diamantbohrern ein Zugang zur betroffenen Stelle geschaffen. Mithilfe von oszillierenden (schwingenden) Instrumenten wird dann das Loch (Kavität) vorsichtig für die Kariesentfernung vorbereitet.
Mit einem Rosenbohrer wird sodann die Karies entfernt und die betroffene Stelle mit einer Füllung versehen. In besonders schweren Fällen kann auch eine Krone oder die Extraktion erforderlich sein.
Symptome & Behandlung von Caries profunda complicata (durchdringende Zahnfäule)
Symptome:
- Schmerzen: starke Schmerzen
- Optisch: große spürbare Löcher, dunkelbraune bis schwarze Ränder, sichtbare Löcher
Behandlung:
- Entfernung nur noch durch Zahnarzt möglich
- Größere Fläche erfordert tiefere Bohrung und Entfernung gesunder Zahnsubstanz
- Verschließen der abgetragenen Zahnsubstanz mittels Füllung
- Kann eine Versorgung mit Zahnkrone, Wurzelbehandlung oder Extraktion erforderlich machen
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4.2 Besondere Kariesformen
Die als Kronenrand- oder Randkaries bezeichnete Sekundärkaries beschreibt eine erneute Karies, die sich am Rand von Kariesrestaurationen (Füllungen) oder Zahnkronen entwickelt.
Als Kariesrezidiv wird das erneute Auftauchen einer Karies an einer bereits behandelten Stelle bezeichnet.
Es kann sich dabei um einen Behandlungsfehler handeln, da die kariöse Läsion bei einer früheren Behandlung nicht vollumfänglich beseitigt wurde. Im Fachjargon wird von Progredienz oder Exazerbation (Fortschreiten oder Wiederaufflammen) einer bereits bestehenden Karies z. B. unter Restaurationen (Füllungen) gesprochen.
"Caries Sicca" ist ein alter Kariesherd der zum Stillstand gekommen ist. Karies kann durch sorgfältige Mund- und Zahnhygiene zum Stillstand gebracht bzw. ausgetrocknet werden. Karies hat sich einem solchen Zustand bereits schwarz bzw. dunkel verfärbt und verhärtet - entwickelt sich aber nicht weiter.
(Krebs-)Patienten, die sich einer Strahlentherapie des Kopf- und Halsbereichs unterziehen müssen, erleiden als Nebenwirkung gelegentlich eine Strahlenkaries.
Es wird angenommen, dass durch die Therapie zu einem Rückgang des Speichelflusses (Hyposalvation) kommen kann, was die Entwicklung von Karies begünstigt.
Eine besonders dramatische Kariesform ist das so genannte "Nursing-Bottle-Syndrom" – auch Nuckelflaschenkaries genannt. Ursache sind meist zucker- oder fruchtsäurehaltige Getränke aus der Nuckelflasche.
Die Säuren greifen dabei vor allem die Schneidezähne an. Der Speichelfilm wird abgespült, während das Zuckerangebot das Bakterienwachstum fördert.
Nuckelflaschen sollten nicht zum Einschlafen verwendet werden. sondern nur zum Trinken! Sobald das Kind aus einem Becher trinken kann, brauchen Kinder keine Flasche mehr.
Sie wird auch als frühe Milchzahnkaries (bzw. Early Childhood Caries (ECC)) bezeichnet und betrifft, wie der Name schon vermuten lässt, kariöse Milchzähne.
Auch bei Kindern wird zwischen verschiedenen Stadien unterschieden:
ECC TYP 1 |
ECC TYP 2 |
ECC TYP 3 |
|
---|---|---|---|
Betroffene Zähne |
Frontzähne oder Molaren weisen isolierte Karies aus |
Frontzähne und/oder ein Milchmolar |
schnell fortschreitende Karies an fast allen Milchzähnen |
Unter- oder Oberkiefer |
Ober- und Unterkiefer möglich |
Oberkiefer Unterkieferfront: kariesfrei |
Unterkieferfront: nicht kariesfrei |
Ursache |
mangelhafte Zahnpflege zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung |
Verabreichung zuckerhaltiger Getränke mittels Nuckelflaschen |
mangelhafte Zahnpflege extrem zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung |
Alter |
2 bis 5 Jahre |
ab dem 1. Milchzahn |
3 bis 5 Jahre |
Kapitel 5: Karies - Welche Füllungen gibt es?
5. Wie werden Löcher im Zahn gefüllt?
Ist die kariöse Läsion beseitigt, gilt es den Zahn wieder zu verschließen. Dafür steht Zahnärzten eine breite Palette von Materialien zur Verfügung, die sich in Preis, Optik, Qualität und Haltbarkeit unterscheiden.
Kariesfüllungen im Überblick
Füllmaterial |
Kostenübernahme GKV |
Eigenanteil |
Aussehen |
Haltbarkeit |
Verträglichkeit |
Anmerkung |
Amalgam |
✅ |
kein Eigenanteil (ca 20 - 40 EUR ohne Versicherung) |
silber - metallisch |
ca. 8-15 Jahre |
umstritten allergische Reaktionen möglich |
kann geschmacksirritationen auslösen (Metallöffel) |
Glasionomer-Zement |
✅ |
kein Eigenanteil (ca. 20 - 40 EUR ohne Versicherung) |
milchig - weiß |
ca. 2 Jahre |
sicher antibakterielle Wirkung |
Wird als Provisoirum genutzt |
Kompomer |
✅ |
kein Eigenanteil (ca. 30 - 40 EUR ohne Versicherung) |
zahnfarben |
ca. 4 Jahre |
sicher |
Nur für kleine Löcher oder Überbrückung geeignet, hält den Druck im Seitenzahnbereich nur bedingt stand |
Komposit |
(✅) |
30 - 200 EUR |
zahnfarben |
ca. 6-15 Jahre |
sicher |
Haltbarkeit hängt von Ein- oder Mehrschichtverfahren ab. |
Keramik |
❌ |
350 - 500 EUR |
zahnfarben |
ca. 10-20 Jahre und länger |
sicher |
Muss im Labor angefertigt werden, Inlays werden von Zusatzversicherungen als Zahnersatz betrachtet! |
Gold |
❌ |
400 - 700 EUR |
gold - metallisch |
bis zu 15 Jahre und länger |
sicher |
Muss im Labor angefertigt werden, Inlays werden von Zusatzversicherungen als Zahnersatz betrachtet! |
Die Kosten einer Kariesbehandlung sind abhängig vom Material und der Technik der verwendeten Zahnfüllung.
Einfache Füllungen aus Amalgam oder Zement kosten nur etwa 30-40 Euro je Zahn. Aufwendige Kunststofffüllungen kosten eher zwischen 100 und 200 Euro.
Hochwertige und sehr langlebige Materialien wie Gold oder Keramik (Inlays) sind deutlich teurer. Sie kosten meist etwa zwischen 600 und 1.000 Euro.
Eine gute Zahnzusatzversicherung trägt die Kosten für Zahnfüllungen im Regelfall.
5.1 Die verschiedenen Füllungsarten im Detail:
- Haltbarkeit: 6 - 8 Jahre
- Krankenkasse: übernimmt Kosten
- Optik: silbern-metallisch
- Verträglichkeit: Umstritten, da allergische Reaktion möglich
Was ist eine Kompositfüllung?
Im Vergleich zu Amalgam ist Komposit deutlich schöner. Zudem es unbedenklich für die Gesundheit ist und sich an die eigene Zahnfarbe anpassen lässt.
Komposit wird häufig auch als Kunststofffüllung bezeichnet, obwohl es zu 80 % aus Quarz-, Keramik- und Glaspartikeln und nur zu 20 % aus Kunststoff besteht.
Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Kompositfüllung nur im Frontzahnbereich. Allerdings nur im Einschichtverfahren.
Dabei wird der Zahn mit einer einzelnen Kompositschicht befüllt und danach ausgehärtet. Allerdings kann es bei diesem Verfahren zu kleinen Lücken zwischen Zahn und Füllung kommen, wo sich erneut Karies ansiedeln kann.
Dazu kommt es, weil sich Komposit beim Aushärten und Trocknen ein wenig zusammenzieht. Daher tendieren Zahnärzte eher dazu eine Kompositfüllung im Mehrschichtverfahren in den Zahn einzubringen.
Für deutlich mehr Haltbarkeit sorgt eine Kompositfüllung, die im Mehrschichtverfahren verarbeitet wurde. Der Zahnarzt bringt dabei eine erste Schicht Komposit in den Zahn ein und härtet diesen aus, bevor er die nächste Schicht aufträgt und aushärtet.
Dadurch ist eine wesentlich bessere Haltbarkeit samt Schutz vor erneuter Karies gewährleistet.
- Verfahren: Kann in Ein- oder Mehrschichtverfahren eingebracht werden
- Haltbarkeit: ca. 6 Jahre
- Krankenkasse: Übernimmt Kosten nur Frontzahnbereich in Einschichttechnik, Seitenzahnbereich nur bei Kindern bis 15 Jahren, Schwangeren und stillenden Müttern.
- Optik: zahnähnliche Optik
- Kosten: 30 - 200 EUR
- Sonstiges: Einschichtverfahren kann zu erneuter Karies führen
Was ist eine Zementfüllung?
Aluminiumsilikatglas in Kombination mit Kalzium und Fluoriden kommt als zahnmedizinischer Glasionomerzement zum Einsatz. Er ist bakterienhemmend, gut verträglich und durch die milchig-weiße Farbe dem Zahnweiß nicht unähnlich.
Diese Variante wird auch von den Krankenkassen übernommen. Allerdings stellt Zement keine wirkliche Alternative dar. Zum einen hält er nicht lange, weshalb er häufig nur als Provisorium, Wurzelfüllung (nach einer Wurzelbehandlung) oder als Füllung von Milchzähnen zum Einsatz kommt.
Zum anderen müsste nach spätestens zwei Jahren die Füllung getauscht werden.
- Haltbarkeit: max. 2 Jahre
- Krankenkasse: übernimmt die Kosten
- Optik: milchig-weiß zahnähnliche Optik
- Kosten: werden von Krankenkasse übernommen
- Sonstiges: Ist nur als Provisorium, Wurzelfüllung oder Milchzahnfüllung sinnvoll
Was ist eine Kompomerfüllung?
Eine weitere Füllungsmethode, welche von der Krankenkasse übernommen wird, stellt die Mischung aus Glasionomerzement und Komposit dar und wird Kompomer genannt.
Auch diese Variante lässt sich gut an die Zahnfarbe anpassen und zeichnet sich durch eine Haltbarkeit zwischen vier und sechs Jahren aus.
Allerdings eignet sich Kompomer nur für kleine Löcher im Backenzahnbereich, da sie dem Beißdruck nicht ausreichend lange standhalten und speziell bei größeren Füllungen Risse und Spalten entstehen können.
In diesen Rissen können sich erneut Bakterien sammeln, was zu Sekundärkaries führen kann.
- Haltbarkeit: 4 bis 6 Jahre
- Krankenkasse: übernimmt die Kosten
- Optik: zahnähnliche Optik
- Kosten: werden von Krankenkasse übernommen
- Sonstiges: Eignet sich nur für kleinste Löcher, hält den Beißdruck nicht stand
Besonders schön sind Keramikfüllungen bzw. Keramik-Inlays.
Das Labor kann Inlays genau an die Optik des Zahnes anpassen, sodass Sie keinen Unterschied zwischen Zahn und Füllung erkennen werden.
- Haltbarkeit: durchschnittlich 8 bis 10 Jahre, bei guter Pflege deutlich länger!
- Optik: von echtem Zahn nicht zu unterscheiden
- Verträglichkeit: Sehr gut
- Krankenkasse: zahlt nur den Anteil für eine Amalgamfüllung (ca. 40 EUR), Rest verbleibt als Eigenbeteiligung
- Zahnzusatzversicherung: Ordnet Inlays dem Zahnersatz zu
- Sonstiges: Bessere Hitze- und Kälteableitung als Metall, keine Geschmacksirretationen
Wer Wert auf Langlebigkeit legt oder auf die anderen Materialien allergisch reagiert, sollte über Goldinlays nachdenken.
Goldlegierungen halten nämlich gut und gerne 20 Jahre lang im Zahn.
Durch die Beimischung von Platin oder Silber erhält Gold die perfekte Härte, um auch extremen Belastungen standzuhalten. Gleichzeitig ist das Material weich genug, umm nicht den Zahn darüber bzw. darunter zu verletzen.
Auch Goldinlays werden im Labor passgenau angefertigt, bleiben allerdings in ihrer Farbe wie wie sie sind und fallen dadurcauf alsuf, als das Pendant aus Keramik.
- Haltbarkeit: durchschnittlich 10 - 20 Jahre, bei guter Pflege deutlich länger!
- Optik: gold metallisch
- Verträglichkeit: Sehr gut
- Krankenkasse: zahlt nur den Anteil für eine Amalgamfüllung (ca. 40 EUR), Rest verbleibt als Eigenbeteiligung
- Zahnzusatzversicherung: Ordnet Inlays dem Zahnersatz zu!
Kapitel 6: Folgeschäden durch ausbleibende Behandlung
6. Was passiert wenn Karies nicht behandelt wird?
Bleibt Karies unbehandelt, schreitet der Zersetzungsprozess des Zahnes immer weiter voran. Das kann schwerwiegende Folgen für den gesamten Organismus haben.
Zunächst kann sich das Zahnmark entzünden, was zum Absterben der Nerven und Gefäße führt. Im weiteren Verlauf wird sich der Zahn immer weiter auflösen, die Zahnwurzel entzündet sich, was letztlich zum Absterben des Zahnes führt.
Im Verlauf des Verwesungsprozesses ist der Körper permanent damit beschäftigt, gegen die giftigen Zersetzungsprodukte anzukämpfen. Darunter hat das Immunsystem sehr zu leiden, was zu erheblichen Folgeerkrankungen führen kann.
Neben dem Verlust des Zahnes, beißendem Mundgeruch und einer schwer therapierbaren Parodontitis kann es zu einer Infektion des Knochen oder Knochenmarks kommen. Die sogenannte Ostemyelitis lässt sich zwar wieder heilen, kann unbehandelt chronisch werden oder eine lebensgefährliche Blutvergiftung verursachen.
- Entzündungen des Zahnmarks,
- Entzündungen des Zahnhalteapparats (apikale Parodontitis)
- Abszesse
- Parodontitis
- Zahnverlust
- Osteomyelitis
- Wurzelbehandlung
- Zahnextraktion
- Parodontitistherapie
- Antibiotiketherapie
- Kronenversorgung
Kapitel 6: Folgeschäden durch ausbleibende Behandlung
7. Fünf Tipps zur Kariesprophylaxe
Wie lässt sich Karies vermeiden?
Unser Mund ist der erste Schritt der Verdauung. Nahrung wird zerkleinert, mit Speichel angereichert und geschluckt. Dabei bleiben immer einige Reste zwischen den Zähnen hängen. Zudem reichen kleinste Zuckermoleküle, die im Zahnbelag hängen bleiben, um den Bakterien als Nahrung zu dienen.
Im Mund entsteht ein saures Milieu, welches wieder ins Gleichgewicht gebracht werden muss, um Karies vorzubeugen.
Am besten sorgt man also vor, dass Karies gar nicht erst entsteht. Möglich ist das durch gründliche Mundhygiene zu Hause, aber auch durch regelmäßige Kontrolle und Prophylaxe beim Zahnarzt, zum Beispiel mit einer professionellen Zahnreinigung.
Die PZR kostet im Regelfall etwa 80 bis 120 Euro und wird von den meisten Zahnärzten 2 x jährlich empfohlen.
Tipp: gute Zahnzusatzversicherungen übernehmen die Kosten der professionellen Zahnreinigung in vollem Umfang. Zum Beispiel die Barmenia Zahnzusatzversicherung - hier gibt es sogar eine PZR Flatrate (volle Kostenübernahme der professionellen Zahnreinigung für 9 Euro monatlich)
- Mindestens 2x täglich Zähne putzen (nach dem Frühstück, vor dem zu Bett gehen)
- Zahnseide und Interdentalbürsten verwenden
- täglich nach dem Zähneputzen: Zunge reinigen
- Ergänzend: Ölziehen
Eine exzellente Zahnpflege ist die beste Vermeidungsstrategie. Durch das regelmäßige Entfernen der Zahnbeläge machen Sie es den Bakterien schwer, sich festzusetzen.
Wie lange Sie Ihre Zähne putzen sollten, hängt davon ab, wie lange Sie brauchen, bis sich alle Zähne von außen, innen und auf den Kauflächen glatt anfühlen.
Allerdings ist es mit dem Zähneputzen allein noch nicht getan. Bakterien sammeln sich gerne an den schwer zugänglichen Stellen. Daher gilt es, die Zahnzwischenräume zusätzlich mithilfe von Interdentalbürsten und Zahnseide zu säubern.
Da sich Bakterien auch auf der Zunge befinden, sollte die tägliche Zungenreinigung ein wichtiger Bestandteil der Putzroutine werde. Sie werden staunen, wie viel Schmutz sich zusätzlich entfernen lässt.
Aber Achtung: Verwenden Sie NICHT die gleiche Zahnbürste zur Reinigung. Kaufen Sie sich einen günstigen Spatel oder verwenden Sie zur Überbrückung einen Löffel.
Speziell morgens nach dem Aufstehen, wenn Sie sich für den Tag fertigmachen, können Sie Ihre Morgenroutine um das Ölziehen ergänzen. Einfach einen großen Teelöffel Kokosnussöl in den Mund nehmen und für ca. 10 Minuten durch die Zähne ziehen.
Dadurch lassen sich noch vor dem Frühstück die meisten Bakterien ausspülen. Nach dem Frühstück putzen Sie dann Ihre Zähne und erfreuen sich bis zum Mittagessen am frischen Atem.
Fluorid ist ein sehr wirksames Mittel gegen Karies. Fluoride sind ein natürlicher Bestandteil unserer Zähne und Knochen, beugt der Demineralisierung des Zahnschmelzes vor und bilden einen Schutzfilm.
Fluoride:
- unterstützen Remineralisierung.
- helfen beim Einbau von Kalziumphosphaten in den Zahnschmelz.
- werden in den Zahnschmelz eingelagert.
- stören den Stoffwechsel der Bakterien.
Verwenden Sie einfach Zahnpasta, die mit Fluorid angereichet ist. Zudem können Sie Ihre Zähne 1x wöchentlich durch die Verwendung von Fluoridgel vor Karies schützen.
Alle 6 Monate sollten Sie bei Ihrem Zahnarzt vorstellig werden. Dieser Turnus wird von Ihrer Krankenkasse übernommen und hilft dabei etwaige Problemstellen frühzeitig zu erkennen, um dagegen vorzugehen.
Ergänzt um eine professionelle Zahnreinigung können Sie nicht nur Karies und Parodontitis vorbeugen. Die Dentalhygienikerin wird Ihnen direkt die Schwachstellen Ihrer Putzroutine aufzeigen.
Sollte dennoch eine kariöse Stelle auftauchen, kann der Behandlungsaufwand in Grenzen gehalten werden.
Kariogene Bakterien lieben Zucker. Wenn Sie permanent Süßigkeiten, gesüßte Getränke oder kohlenhydratreiche Kost zu sich nehmen, schaffen Sie ein wahrhaftiges Schlaraffenland für Streptokokken.
Hand aufs Herz: Putzen Sie nach dem Mittagessen Ihre Zähne? Vermutlich nicht. Müssen Sie auch nicht.
Es ist umstritten, ob das Zähneputzen nach dem Lunch nicht sogar mehr Schaden anrichtet als es hilft.
Dennoch sind Ihre Zähne lange ungeschützt. Daher empfiehlt es sich, zuckerfreie Zahnpflegekaugummis mit sich zu führen.
Einfach nach einer Mahlzeit einen Kaugummi für 30 Minuten genießen und sich nicht nur über frischen Atem, sondern besser gepflegte Zähne freuen.
Kaugummis regen den Speichelfluss an, was eine Art natürliches Zahnputzmittel darstellt und dabei hilft, die Bakterien im Zaum zu halten. Enthält der Kaugummi als Süßungsmittel Xylit, profitieren Sie sogar doppelt, da dieser Birkenzucker in der Lage ist, kariogene Bakterien platzen zu lassen und schützt so vor Karies.
Kapitel 8: Häufig gestellte Fragen zu Karies
Es gibt Möglichkeiten, sich Karies mithilfe eines chemisch-mechanischen Verfahrens oder mittels Laser entfernen zu lassen.
Beim chemisch-mechanischen Verfahren muss zunächst der Zahnschmelz aufgebohrt werden, um Zugriff auf den Kariesherd zu bekommen. Danach wird Carisolv® auf die betroffenen Stellen aufgetragen.
Nachdem das Mittel einwirken konnte, entfernt der Zahnarzt die aufgelöste Karies schichtweise mithilfe von Handinstrumenten. Bevor dann die Zahnfüllung eingebracht werden kann, müssen die spitzen Kanten abgeschliffen und die Läsion vorbereitet werden.
Alternativ lassen sich kariöse Stellen auch mithilfe von Laser entfernen.
Ob beide Varianten ohne Betäubung auskommen können, hängt davon ab, wie empfindlich man ist. Was beide Methoden gemeinsam haben, ist, dass sie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Das hängt vom persönlichen Schmerzempfinden und der Tiefe des Lochs ab.
Kleinere, oberflächliche Löcher lassen sich meistens ohne Betäubung beheben. Manchmal kann es speziell beim Einsatz des langsam drehenden Rosenbohrers aufgrund der Vibrationen zu kurzen, aber aushaltbaren Schmerzen kommen.
Umso näher der Zahnarzt an die Zahnnerven herankommt, desto mehr werden die Nervenfasern durch Vibrationen und Druck gereizt und lösen so schmerzen aus.
Zudem nimmt das Schmerzempfinden für Kälte und Luftzug zu.
Schmerzen zwischen wenigen Stunden bis hin zu einer Woche sind normal. Hält der Schmerz länger an, sollten Sie Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
Die Dauer ist vom individuellen Schmerzempfinden und dem Umfang der Behandlung abhängig. Umso mehr der Zahn durch die Behandlung gereizt wurde, desto eher neigt er dazu, nachtragend zu sein.
Wer Karies bei sich feststellt, sollte möglichst umgehend einen Termin ausmachen, um den Behandlungsaufwand möglichst gering zu halten.
Karies lässt sich auch ohne Betäubung entfernen. Speziell in frühen Stadien ist eine Betäubung häufig nicht nötig.
Im späteren Verlauf hängt es davon ab, wie empfindlich Sie sind. Zahnärzte probieren es gerne ohne Betäubung, bieten Ihnen allerdings an, dass nachträglich betäubt werden kann, sollten die Schmerzen doch zu heftig werden.
Im Anfangsstadium ist Karies nicht schlimm.
Durch Verbesserung der Mundhygiene kommt man gut gegen sie an. Im späteren Verlauf kann sie unbehandelt bis zum Zahnverlust und schweren Folgeerkrankungen führen.
Der Prozess verläuft schleichend und dauert zwischen zwei bis drei Jahre.
Im frühen Anfangsstadium, wenn die Demineralisierung gerade erst eingesetzt hat, lässt sich dieser Vorgang stoppen und durch gute Zahnpflege in Schach halten.
Im weiteren Verlauf lässt sich eine Karies nur noch durch mechanische Entfernung beseitigen. Dabei geht auch immer ein bisschen gesunde Zahnsubstanz verloren.
Quellen & Disclaimer
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum, z. B. „Zahnärzte“. Bitte verstehen Sie diese Sprachform als wertfrei. Wir meinen selbstverständlich immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung.
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