- Karies ist weltweit die häufigste Zahnerkrankung
- Ursächlich sind mangelnde Zahnpflege, Zahnfehlstellungen oder Ernährung
- Im Frühstadium lässt sich Karies stoppen
- Im späteren Verlauf muss Karies vom Zahnarzt entfernt werden
Karies | Welche Füllungen gibt es?
zuletzt aktualisiert 20. November. 2024
Bei der Behandlung von Karies stehen verschiedene Füllungsmaterialien zur Verfügung, die je nach Defektgröße, Lage des Zahns und ästhetischen Ansprüchen ausgewählt werden:
- Amalgam: Robustes und langlebiges Material, jedoch weniger ästhetisch, da es silbrig erscheint.
- Komposit: Zahnfarbene Kunststofffüllung, die besonders für sichtbare Bereiche geeignet ist.
- Glasionomerzement: Kostengünstig und für provisorische Füllungen, jedoch weniger haltbar.
- Keramik: Hochwertiges, langlebiges und ästhetisches Material, oft in Form von Inlays.
- Gold: Sehr haltbar und langlebig, jedoch auffällig und kostenintensiv.
In diesem Ratgeber:
Unser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Füllungsmaterialien, ihre Vor- und Nachteile sowie Tipps zur Auswahl der besten Option für Ihre Bedürfnisse.

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Wie werden Löcher im Zahn gefüllt?
Ist die kariöse Läsion beseitigt, gilt es den Zahn wieder zu verschließen. Dafür steht Zahnärzten eine breite Palette von Materialien zur Verfügung, die sich in Preis, Optik, Qualität und Haltbarkeit unterscheiden.
Kariesfüllungen im Überblick
Füllmaterial |
Kostenübernahme GKV |
Eigenanteil |
Aussehen |
Haltbarkeit |
Verträglichkeit |
Anmerkung |
Amalgam |
✅ |
kein Eigenanteil (ca 20 - 40 EUR ohne Versicherung) |
silber - metallisch |
ca. 8-15 Jahre |
umstritten allergische Reaktionen möglich |
kann geschmacksirritationen auslösen (Metallöffel) |
Glasionomer-Zement |
✅ |
kein Eigenanteil (ca. 20 - 40 EUR ohne Versicherung) |
milchig - weiß |
ca. 2 Jahre |
sicher antibakterielle Wirkung |
Wird als Provisoirum genutzt |
Kompomer |
✅ |
kein Eigenanteil (ca. 30 - 40 EUR ohne Versicherung) |
zahnfarben |
ca. 4 Jahre |
sicher |
Nur für kleine Löcher oder Überbrückung geeignet, hält den Druck im Seitenzahnbereich nur bedingt stand |
Komposit |
(✅) |
30 - 200 EUR |
zahnfarben |
ca. 6-15 Jahre |
sicher |
Haltbarkeit hängt von Ein- oder Mehrschichtverfahren ab. |
Keramik |
❌ |
350 - 500 EUR |
zahnfarben |
ca. 10-20 Jahre und länger |
sicher |
Muss im Labor angefertigt werden, Inlays werden von Zusatzversicherungen als Zahnersatz betrachtet! |
Gold |
❌ |
400 - 700 EUR |
gold - metallisch |
bis zu 15 Jahre und länger |
sicher |
Muss im Labor angefertigt werden, Inlays werden von Zusatzversicherungen als Zahnersatz betrachtet! |
Die Kosten einer Kariesbehandlung sind abhängig vom Material und der Technik der verwendeten Zahnfüllung.
Einfache Füllungen aus Amalgam oder Zement kosten nur etwa 30-40 Euro je Zahn. Aufwendige Kunststofffüllungen kosten eher zwischen 100 und 200 Euro.
Hochwertige und sehr langlebige Materialien wie Gold oder Keramik (Inlays) sind deutlich teurer. Sie kosten meist etwa zwischen 600 und 1.000 Euro.
Eine gute Zahnzusatzversicherung trägt die Kosten für Zahnfüllungen im Regelfall.
Die verschiedenen Füllungsarten im Detail:
- Haltbarkeit: 6 - 8 Jahre
- Krankenkasse: übernimmt Kosten
- Optik: silbern-metallisch
- Verträglichkeit: Umstritten, da allergische Reaktion möglich
Was ist eine Kompositfüllung?
Im Vergleich zu Amalgam ist Komposit deutlich schöner. Zudem es unbedenklich für die Gesundheit ist und sich an die eigene Zahnfarbe anpassen lässt.
Komposit wird häufig auch als Kunststofffüllung bezeichnet, obwohl es zu 80 % aus Quarz-, Keramik- und Glaspartikeln und nur zu 20 % aus Kunststoff besteht.
Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Kompositfüllung nur im Frontzahnbereich. Allerdings nur im Einschichtverfahren.
Dabei wird der Zahn mit einer einzelnen Kompositschicht befüllt und danach ausgehärtet. Allerdings kann es bei diesem Verfahren zu kleinen Lücken zwischen Zahn und Füllung kommen, wo sich erneut Karies ansiedeln kann.
Dazu kommt es, weil sich Komposit beim Aushärten und Trocknen ein wenig zusammenzieht. Daher tendieren Zahnärzte eher dazu eine Kompositfüllung im Mehrschichtverfahren in den Zahn einzubringen.
Für deutlich mehr Haltbarkeit sorgt eine Kompositfüllung, die im Mehrschichtverfahren verarbeitet wurde. Der Zahnarzt bringt dabei eine erste Schicht Komposit in den Zahn ein und härtet diesen aus, bevor er die nächste Schicht aufträgt und aushärtet.
Dadurch ist eine wesentlich bessere Haltbarkeit samt Schutz vor erneuter Karies gewährleistet.
- Verfahren: Kann in Ein- oder Mehrschichtverfahren eingebracht werden
- Haltbarkeit: ca. 6 Jahre
- Krankenkasse: Übernimmt Kosten nur Frontzahnbereich in Einschichttechnik, Seitenzahnbereich nur bei Kindern bis 15 Jahren, Schwangeren und stillenden Müttern.
- Optik: zahnähnliche Optik
- Kosten: 30 - 200 EUR
- Sonstiges: Einschichtverfahren kann zu erneuter Karies führen
Was ist eine Zementfüllung?
Aluminiumsilikatglas in Kombination mit Kalzium und Fluoriden kommt als zahnmedizinischer Glasionomerzement zum Einsatz. Er ist bakterienhemmend, gut verträglich und durch die milchig-weiße Farbe dem Zahnweiß nicht unähnlich.
Diese Variante wird auch von den Krankenkassen übernommen. Allerdings stellt Zement keine wirkliche Alternative dar. Zum einen hält er nicht lange, weshalb er häufig nur als Provisorium, Wurzelfüllung (nach einer Wurzelbehandlung) oder als Füllung von Milchzähnen zum Einsatz kommt.
Zum anderen müsste nach spätestens zwei Jahren die Füllung getauscht werden.
- Haltbarkeit: max. 2 Jahre
- Krankenkasse: übernimmt die Kosten
- Optik: milchig-weiß zahnähnliche Optik
- Kosten: werden von Krankenkasse übernommen
- Sonstiges: Ist nur als Provisorium, Wurzelfüllung oder Milchzahnfüllung sinnvoll
Was ist eine Kompomerfüllung?
Eine weitere Füllungsmethode, welche von der Krankenkasse übernommen wird, stellt die Mischung aus Glasionomerzement und Komposit dar und wird Kompomer genannt.
Auch diese Variante lässt sich gut an die Zahnfarbe anpassen und zeichnet sich durch eine Haltbarkeit zwischen vier und sechs Jahren aus.
Allerdings eignet sich Kompomer nur für kleine Löcher im Backenzahnbereich, da sie dem Beißdruck nicht ausreichend lange standhalten und speziell bei größeren Füllungen Risse und Spalten entstehen können.
In diesen Rissen können sich erneut Bakterien sammeln, was zu Sekundärkaries führen kann.
- Haltbarkeit: 4 bis 6 Jahre
- Krankenkasse: übernimmt die Kosten
- Optik: zahnähnliche Optik
- Kosten: werden von Krankenkasse übernommen
- Sonstiges: Eignet sich nur für kleinste Löcher, hält den Beißdruck nicht stand
Besonders schön sind Keramikfüllungen bzw. Keramik-Inlays.
Das Labor kann Inlays genau an die Optik des Zahnes anpassen, sodass Sie keinen Unterschied zwischen Zahn und Füllung erkennen werden.
- Haltbarkeit: durchschnittlich 8 bis 10 Jahre, bei guter Pflege deutlich länger!
- Optik: von echtem Zahn nicht zu unterscheiden
- Verträglichkeit: Sehr gut
- Krankenkasse: zahlt nur den Anteil für eine Amalgamfüllung (ca. 40 EUR), Rest verbleibt als Eigenbeteiligung
- Zahnzusatzversicherung: Ordnet Inlays dem Zahnersatz zu
- Sonstiges: Bessere Hitze- und Kälteableitung als Metall, keine Geschmacksirretationen
Wer Wert auf Langlebigkeit legt oder auf die anderen Materialien allergisch reagiert, sollte über Goldinlays nachdenken.
Goldlegierungen halten nämlich gut und gerne 20 Jahre lang im Zahn.
Durch die Beimischung von Platin oder Silber erhält Gold die perfekte Härte, um auch extremen Belastungen standzuhalten. Gleichzeitig ist das Material weich genug, umm nicht den Zahn darüber bzw. darunter zu verletzen.
Auch Goldinlays werden im Labor passgenau angefertigt, bleiben allerdings in ihrer Farbe wie wie sie sind und fallen dadurcauf alsuf, als das Pendant aus Keramik.
- Haltbarkeit: durchschnittlich 10 - 20 Jahre, bei guter Pflege deutlich länger!
- Optik: gold metallisch
- Verträglichkeit: Sehr gut
- Krankenkasse: zahlt nur den Anteil für eine Amalgamfüllung (ca. 40 EUR), Rest verbleibt als Eigenbeteiligung
- Zahnzusatzversicherung: Ordnet Inlays dem Zahnersatz zu!
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