- Ursache liegt meist in der Mundhöhle
- Oft ist gute Mundhygiene ausreichend, um Geruchsquelle zu beseitigen
- Zahn- und Zahnfleischentzündungen können ebenfalls ursächlich sein
- Mundgeruch kann Symptom von Allgemeinerkrankung sein
- Mundgeruch wird unterschieden in Foetor ex ore (Geruch beim Ausatmen) und
- Halitosis (Geruch, der auch durch die Nase austritt)
- Mundgeruchsprechstunden beim Zahnarzt können Abhilfe schaffen
- Zahn- & Fachärzte können
Mundgeruch Arten, Ursachen, Behandlung und Selbstest
zuletzt aktualisiert am 01.10.2022
Mundgeruch ist der Allgemeinbegriff für diverse unangenehme Gerüche, die aus dem Mund-Nasen-Bereich kommen.
Kommt es zu schlechtem Atem, ist er meistens auf flüchtige Ursachen wie stark auf die Mundschleimhaut wirkende Nahrungsmittel zurückzuführen. Mittels guter Mundhygiene, Kaugummis nach dem Essen und dem Verzicht auf gewisse Lebensmittel ist dem unangenehmen Geruch in den meisten Fällen schnell Einhalt geboten.
Allerdings sollten Sie den Besuch Ihres Haus- oder Zahnarztes in Erwägung ziehen, wenn der Mundgeruch plötzlich auftritt und sich trotz guter Mundhygiene hartnäckig hält. Er kann nämlich auch ein eindeutiges Symptom für eine Vielzahl von Erkrankungen sein.
In unserem Ratgeber erklären wir, warum Mundgeruch nicht gleich Mundgeruch ist, gehen genau auf die unterschiedlichen Ursachen ein und geben Tipps zur Selbsthilfe.
- über 50 weitere Tarife vergleichen
- kostenlos & unverbindlich
- Angebot per Mail & Post
Infografik: Mundgeruch
Kapitel 1: Definition von Mundgeruch
1. Was ist Mundgeruch?
Als Mundgeruch wird übel riechender Atem bezeichnet, der über einen längeren Zeitraum wahrnehmbar ist. Fachlich wird zwischen Geruch aus dem Mund-Rachen Bereich (Foetor ex ore) und wahrnehmbaren Geruch der Atemluft (Halitosis) unterschieden.
Schlechter Atem, wie er manchmal nach dem Essen oder morgens nach dem Aufstehen auftritt, zählt für Experten genau genommen nicht unter die Definition von “Mundgeruch”. Dennoch werden wir auch auf diesen Aspekt eingehen.
Mundgeruch kann erheblichen Einfluss auf das Selbstwertgefühl des Betroffenen haben. Es ist häufig kein befreites Sprechen möglich, ohne Verlegen zu sein, was sich nachhaltig auf das Selbstbewusstsein auswirken kann.
Kapitel 2: Arten von Mundgeruch
Inhalt:
2.1 Foetor ex ore
2.2 Halitosis
2.3 Nach was kann Mundgeruch riechen?
2. Welche Arten von Mundgeruch gibt es?
Mundgeruch ist nicht gleich Mundgeruch. Abhängig von der Ursache variiert der Geruch und wie er zutage tritt. Fachärzte können anhand des Geruchs die Ursache ziemlich genau eingrenzen. Interessant ist, dass Menschen, deren Mundgeruch physiologisch bedingt ist, diesen oft nicht wahrnehmen.
Bevor wir ins Detail gehen, befassen wir uns zunächst mit den beiden fachlichen Überbegriffen:
2.1 Was bedeutet Foetor ex ore?
Foetor ex ore bedeutet wörtlich übersetzt “Gestank am Rand” und beschreibt im Fachjargon Geruchsentwicklungen, die ihren Ursprung in der Mundhöhle haben. Diese Form des Mundgeruchs ist nur beim Sprechen und der Mundatmung wahrnehmbar.
Schlechter Atem lässt sich in 90 % der Fälle auf Probleme des Kauapparats zurückführen.
2.2 Was bedeutet Halitosis?
Wesentlich seltener ist hingegen eine Halitosis. Sie steht für eine dominante Geruchsentwicklung der Atmenluft, deren Ursache tiefer im HNO-Bereich liegt. In seltenen Fällen kann auch der Magen-Darm-Trakt die Ursache sein.
Diese Form des schlechten Atems ist für das Umfeld sowohl beim Sprechen als auch bei der Nasenatmung wahrzunehmen.
- über 50 weitere Tarife vergleichen
- kostenlos & unverbindlich
- Angebot per Mail & Post
2.3 Nach was riecht Mundgeruch?
Mundgeruch wird allgemein als unangenehm wahrgenommen. Doch es gibt Unterschiede in der Charakteristik, was ein Hinweis auf die Ursache sein kann.
Während wir uns diesem Kapitel zunächst mit der Ausprägung befassen, gehen wir im nächsten Kapitel genauer auf die Ursachen ein.
Mund riecht nach Aceton - Am besten lässt sich dieser unangenehme Geruch mit dem Aroma von übergärigem, fauligem Obst oder alkoholhaltigem Nagellackentferner beschreiben und kann ein Hinweis auf Probleme mit der Leber oder Diabetes mellitus sein.
Kommt es zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, kann dies ebenfalls zu Mundgeruch führen. Sodbrennen, eine Helicobacter Pylori, Infektion oder Refluxkrankheiten sind die üblichen Verdächtigen, wenn es säuerlich aus dem Mund riecht.
Mund riecht nach faulen Eiern - bakterielle Beläge auf der Zunge, dem Zahnfleisch, in den Zahnzwischenräumen und den Zahnfleischtaschen bauen Eiweiße ab und lassen Schwefelwasserstoff und Dimethylsulfid entstehen. Allesamt sind sehr unangenehm in der Geruchsentwicklung.
Mund riecht nach faulem Kohl - Methylmercaptan ist ebenfalls eine Schwefelsäure, die einen ranzig-modrigen bzw. nach fauligem Kohl riechenden Geruch erzeugt. Die Ursache liegt häufig an einer unzureichenden Zahnpflege und deren Folgen.
In manchen Fällen äußern sich Lungenleiden durch einen eitrigen Geruch des Atems. Beispielsweise lässt sich Lungenkrebs ab einem gewissen Stadium von Fachärzten durch den Geruch der Atemluft feststellen.
Parageusie bzw. Dysgeusie - medizinisch kann eine Parageusie ein Hinweis auf neurologische Störungen, psychische Probleme, Autoimmunkrankheiten oder bestimmte Medikamente sein.
Mund riecht nach Kot - wenn sich Aminosäuren chemisch verändern, entstehen biogene Amine. Das führt zu einem fauligen, teils nach Kot, fauligem Fisch oder Fleisch riechendem Odor.
Ist der Geruch nur gering ausgeprägt, kann es sich um Karies oder eine Zahnfleischentzündung handeln. Ist er stark ausgeprägt, spricht einiges für eine Mandelentzündung.
Mund riecht nach Ammoniak - wenn Stickstoff und Wasserstoff reagieren, entsteht daraus Ammoniak.
Der Geruch wird als stechend wahrgenommen und entsteht, wenn z. B. Urin in einem warmen Umfeld unter Luftausschluss zersetzt wird. Daher liegt häufig ein Leber- oder Nierenproblem nahe.
Kapitel 3: Ursachen für Mundgeruch
3. Wie entsteht Mundgeruch?
In 9 von 10 Fällen entsteht Mundgeruch, weil anaerobe Bakterien die Proteine der im Mund befindlichen Essensreste und abgestorbenen Zellen zu Aminosäuren verstoffwechseln.
Dabei entwickeln sich Schwefelverbindungen, die einen unangenehmen bis widerlichen Geruch verursachen. Neben dieser für gewöhnlich harmlosen Ursache gibt es viele weitere extraorale Gründe, die auch ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung sein können.
Prozentuale Verteilung der Ursachen
- 87 % Mundhöhle
- 5 % Psyche
- 4 % HNO-Bereich
- 3 % Mundhöhle und HNO-Bereich
- 1 % Magen-Darm-Erkrankungen
3.1 Gesamtüberblick: Ursachen für Mundgeruch
VERNACHLÄSSIGTE ZAHNPFLEGE
- Zahnbelag
- Zahnstein
- Zahn- & Zahnfleischentzündung
- Parodontitis
- Zungenbelag
NAHRUNGSMITTELRESTE & KEIMBILDUNG
- zwischen den Zähnen
- schlecht sitzende Zahnprothese
- Kronenrändern, -überstand und Inlays
- Implantate
- Zungenpiercings
TROCKENER MUND, GERINGER SPEICHELFLUSS
- Schlafen
- Schnarchen
- Mundatmung
- Altersbedingt
- Speicheldrüsenerkrankungen z. B. Sjögren-Syndrom
NAHRUNGSMITTEL
- Knoblauch
- Zwiebel
- Käse
- Proteinreiche Ernährung
- Fettreiche Ernährung
GENUSSMITTEL
- Alkohol
- Kaffee
- Zigaretten
HUNGER & DURST
- Fasten
- Mangelernährung
- Mangel an Flüssigkeitszufuhr
MEDIKAMENTE
- die Nitrat oder Schwefel enthalten
- mit Wirkung auf vegetatives Nervensystem (Speichelfluss den reduzieren)
MUND-RACHEN-ERKRANKUNGEN
- Mundschleimhautentzündung
- Peritonsillarabszess
- Mundfäule (Stomatitis aphthosa, Gingivostomatitis)
- Refluxkrankheit, Sodbrenen
- Krebstumore
INFEKTIONEN
- Mundsoor, Kandidose (Pilzinfektionen im Mund)
- Mandelentzündung
- Nebenhöhlenentzündung
- Lungenentzündung
- Pfeiffersches Drüsenfieber
- Diphterie
- Syphilis
SONSTIGE-ERKRANKUNGEN
- Nierenversagen
- Hormonschwankungen
Nahrungs- & Genussmittel
- Knoblauch
- Zwiebeln
- alkoholische Getränke (z. B. Rotwein)
Sie alle können nach der Verdauung über Mund, Lunge und Haut ausdunsten.
Erkrankungen
- Hiatushernie (Zwerchfellbruch)
- eitrige Bronchitits
- Bronchietasen
- Lungenabszess
- Lungenentzündung
- Speiseröhrenerkrankung
- Zwerchfellbruch
- Sodbrennen, Refluxerkrankung
- Magenverengung, Magengeschwür, Magenkrebs
- Darmverschluss
- Diabetisches Koma, Ketoazidose (Azetongeruch)
- Nierenversagen (Ammoniakgeruch/Uringeruch)
- Leberversagen (süßlicher Atem)
Chronische Erkrankungen
- Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
- Nasenpolypen
- Schnupfen mit trockenen Nasenschleimhäuten & Riechstörung
- Drogenmissbrauch
- Überdosierung von Nasensprays und -tropfen)
- nach Bestrahlung
- nach Nasenoperation
- Tumore im Nasen-Rachen-Raum
Allergien
- Nahrungsmittelallergien
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Zöliakie
Vergiftungen
- Selenvergiftung
- Arsenvergiftung
- Phosphorvergiftung (riecht nach Knoblauch)
Kapitel 4: Mundgeruch untersuchen lassen
4. Wann wegen Mundgeruch zum Arzt?
- Zahnärztin / Zahnarzt
- Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin,
- Fachärztin/Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
- Fachärztin/Facharzt für innere Medizin.
Wie für Mundgeruch Sprechstunde vorbereiten?
Führen Sie ein Protokoll, um bei Ihrem Termin nichts zu vergessen. Schreiben Sie sich alle Informationen zusammen, die zur Problemfindung für den Arzt nützlich sein könnten.
Relevante Informationen können sein:
Mundgeruch - Protokoll
- Essensgewohnheiten
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Raucher / Nichtraucher
- Schnarcher
- Mundatmer
- unüblicher, spürbar schlechter Geschmack
- Allergien
- Verdauungsprobleme
- Atemwegserkrankungen
- Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes)
Kann man sich Mundgeruch einbilden?
Ja, es gibt die krankhafte Angst davor, an Mundgeruch zu leiden. Im Bereich der dentalen Angststörungen gibt es neben der Zahnarztangst auch die sogenannte Halitophobie.
Was ist eine Halitophobie?
Liegt eine unbegründete Angst vor, unter Mundgeruch zu leiden, kann das auf eine Halitophobie hinweisen. Eine Phobie vor Mundgeruch kann vorliegen, wenn der Haus- bzw. Zahnarzt nicht bestätigen können, dass Mundgeruch vorliegt.
Eine solche Angststörung sollte unbedingt mithilfe eines Therapeuten oder Neurologen abgeklärt werden.
In seltenen Fällen können Gehirntumoren den Eindruck erwecken, es läge Halitose vor. Allerdings gilt diese Ursache als sehr unwahrscheinlich.
Kapitel 5: Mundgeruch diagnostizieren
5. Wie wird Mundgeruch diagnostiziert?
Organoleptische Messung
Gilt als Goldstandard der Halitosisdiagnose
- Einzige Möglichkeit einen Gesamteindruck zu bekommen
- Subjektive Messung
- Bewertung des Mundgeruchs mit dem menschlichen Geruchssinn
- Geruch aus Mund und Nase werden getrennt bewertet
Klinische, für Studien zugelassene Variante
- Entfernung zur Geruchsquelle 10 cm
- Beurteilung auf einer Skala von 0 - 5
Bewährte Beurteilungsweise aus dem Praxisalltag
- Ja/Nein Bewertung aus jeweils
- 100 cm, 30 cm und 10 cm Entfernung
- Ergbit einen Messgrad von 1, 2 oder 3
- Grad 1: erst ab 10 cm Abstand wahrnehmbar
- Grad 2: erst ab 30 cm Abastand wahrnehmbar
- Grad 3: erst ab 100 cm Abstand wahrnehmbar
WICHTIG:
4 Stunden vor dem Test sollte weder gegessen noch getrungen werden. Weiterhin ist in diesem Zeitraum das Rauchen, der Konsum von Alkohol und Parfum oder riechende Kosmetika tabu. Es versteht sich von selbst, dass auch auf die Zahnpflege und Verwendung von Mundspüllösungen verzichtet werden muss.
Andere Varianten wie der vorher erwähnte Abstrich oder die Bewertung der Mundgeruchsstärke mittels Halimeter konzentrieren sich ausschließlich auf Amine oder flüchtige Schwefelverbindungen.
Daher erkennen diese Geräte keinen Mundgeruch, der nicht durch Schwefelverbindungen verursacht wird.
-
Instrumentelle Diagnostik
Messmethoden
- Sulfid-Monitor (z. B. Halimeter)
- Gas-Chromatograph
- Bio-Sniffer
- Elkektronische Nasen
Wichtig ist, dass Betroffene vor der Untersuchung eine mögliche Manipulation der Ausgangssituation ausschließen. Das beutetet, dass weder die Zähne extra geputzt noch ein Parfum getragen werden sollte.
Kommt das alles zu keinem Ergebnis oder die Symptome sprechen für tiefere organische Probleme, können bildgebende Maßnahmen wie Röntgen oder die Gastroskopie hilfreich sein. Hierfür wird ein Schlauch in Magen- und Speiseröhre eingeführt.
Röntgenaufnahmen des Bauch- und Brustraums sowie der Nasennebenhöhlen lassen weitere Einblicke zu und führen Schritt für Schritt zu einer erfolgreichen Behandlung des Mundgeruchs.
Kapitel 6: Die Behandlung von Mundgeruch
6. Wie wird Mundgeruch behandelt?
Wie Mundgeruch behandelt wird, richtet sich maßgeblich nach der Ursache. Einige Gründe für Halitosis erfordern tiefer gehende Untersuchungen durch den HNO oder andere Spezialisten.
Erst dann lässt sich die notwendige Therapie planen und der Mundgeruch verschwindet mit Linderung der Ursachen von selbst.
Auf die Behandlung von flüchtigem Mundgeruch gehen wir im Kapitel “Selbsthilfe” detailliert ein.
Handelt es sich um Ursachen, die den Mundraum betreffen und vom Zahnarzt behandelt werden, ist der Ablauf meist wie folgt:
Untersuchung des Mundraums:
- Mittels Spiegel und Sonde
- Inspizierung der Zahnoberflächen
- Sitz der Kronen, Brücken und Prothesen
- Zustand von Zunge und Zahnfleisch
- Prüfung einer möglichen Parodontitis mittels “Parodontalen Screening Index (PSI)”
Ursache:
Zungenbelag
Behandlung:
Reinigung der Zunge
Ursache:
Plaque
Behandlung:
Entfernung der Beläge mittels Ultraschall, Glättung, Spülung und Desinfizierung des Zahnes
Ursache:
Kronenränder
Behandlung:
Stehen Kronenränder über können sich darunter Bakterien festsetzen und Karies verursachen. Diese werden nach möglichkeit abgeschliffen und geglättet, um es den Bakterien möglichst schwer zu machen.
Ursache:
Schlecht sitzender Zahnersatz
Behandlung:
Mit der Zeit kann es passieren, dass durch Schrumpung des Kieferknochens, Rückgang des Zahnfleischs oder Knochenabbau der Zahnersatz nicht mehr richtig sitzt. Dann gilt es zu klären ob der bestehende Zahnersatz angepasst oder neu angefertigt werden muss.
Vorsorge & Zahnreinigung:
Zudem sollten Sie die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt regelmäßig wahrnehmen und, wenn es um Ihre Zahngesundheit im allgemeinen etwas schlechter gestellt, den Turnus der professionellen Zahnreinigung erhöhen.
Kapitel 7: Mundgeruch selbst feststellen
7. Wie lässt sich Mundgeruch selbst erkennen?
Der einfachste, aber sicherlich unangenehmste Weg ist es, Partner, Freunde oder Verwandte anzuhauchen und um Rückmeldung zu bitten.
Einfach mit der Zunge über den zuvor gewaschenen Handrücken oder Unterarm lecken, 10 Sekunden warten und an der Stelle riechen.
Das gleiche Prinzip wie beim Handrücken-Test lässt sich mit einem Löffel umsetzen. Einfach die Löffel-Rückseite ablecken, den Speichel 10 Sekunden lang trocknen lassen und daran riechen.
Dieser Test folgt dem ähnlichen Prinzip wie der Löffel- oder Handrückentest. Einfach nach dem Zähneputzen Zahnseide verwenden. Danach diese für 10 Sekunden trocknen lassen und den Geruchstest versuchen.
Wenn sich eine für gewöhnlich rosa-glänzende Zunge weiß verfärbt hat und belegt ist, ist das ein Indiz auf möglichen Mundgeruch. Aber Achtung, es gibt Menschen, die von Natur aus eine weißlich belegte Zunge haben. In diesen Fällen ist Mundgeruch nicht zwingend auf den Belag zurückzuführen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, mithilfe eines Wattestäbchens etwas Belag vom Zungenrücken abzutragen. Wenn Sie feststellen, dass der Belag unangenehm riecht, ist das ein ziemlich eindeutiges Zeichen.
Wenn der Geruch nicht mit dem Speichel zusammenhängt, sind die vorherigen Methoden nur bedingt brauchbar. Dann kann der Tüten-Test für Gewissheit sorgen. Dafür braucht es nur eine kleine, geruchsneutrale Plastiktüte, in die Sie hinein atmen.
Danach verschließen Sie den Beutel fest, gehen in einen frisch gelüfteten Raum und drücken dann den Inhalt der Tüte vor der Nase aus.
8. Was hilft gegen Mundgeruch?
8.1 Allgemeine Selbsthilfe-Maßnahmen bei Mundgeruch
Morgens nach dem Frühstück, bevor es in den Alltag geht und abends direkt vor dem Zubettgehen sind die idealen Zeitpunkte.
Es gilt das Zeitlimit von mindestens 2 Minuten. Allerdings ist das nicht in Stein gemeißelt! Putzen Sie so lange, bis alle Zähne auf Kau-, Innen- und Außenfläche glatt sind.
Bei der Wahl Ihrer Zahnbürste bzw. Bürstenaufsatz sollten Sie darauf achten, dass diese mit weichen bis mittelharten Borsten ausgestattet sind.
Wichtig: nicht zu fest aufdrücken um Zahnfleisch und Zahnschmelz nicht zu verletzen
Spätestens wenn sich die Borsten verfärbt haben oder Borsten wegstehen, ist es an der Zeit die Zahnbürste zu wechseln.
Versteht sich von selbst. Sie sorgt für frischen Atem, regt den Speichelfluss an und das enthaltene Fluorid remineralisiert die Zähne und schützt so vor Karies.
Nahrungsreste sammeln sich am liebsten zwischen den Zähnen und bieten Bakterien ein wahrhaftiges Paradies, um sich zu vermehren.
Daher ist eine Reinigung der Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide und/oder Interdentalbürsten unerlässlich.
Um die Bakterien im Mund zu bekämpfen, kann die temporäre Verwendung von Mundspülungen die perfekte Ergänzung sein.
Allerdings ist Vorsicht geboten! Nicht alle Bakterien sind für unsere Mundflora problematisch. Das ist Mundspülungen allerdings einerlei und vernichtet alle Bakterien. Daher sollte Mundwasser nur als zeitlich begrenzte Ergänzung betrachtet werden.
Geringer Aufwand mit riesiger Wirkung. Auf unserer Zunge ist es für Bakterien ein Leichtes, sich festzusetzen, um sich dort zu vermehren. Daher empfiehlt es sich, immer nach dem Zähneputzen den Zungenbelag vorsichtig mit einem Spatel oder Zungenschaber zu entfernen.
Eine weitere, sehr einfache Maßnahme ist es, regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen bei Zahnarzt & Kieferorthopäde wahrzunehmen.
Zum einen lassen sich mögliche Probleme durch den regelmäßigen Besuch eines Zahnarztes schnell identifizieren und umgehend therapieren. Dadurch ist einer möglichen Halitosis schnell Einhalt geboten. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung sorgt außerdem dafür, dass Zahnstein und Co. entfernt wird und sich Bakterien nicht so leicht festsetzen können.
Bei Prothesen, Implantaten oder Zahnkronen, aber auch Füllungen geht es um den perfekten Sitz. Ist dem nicht so, ist es für Bakterien ein Leichtes, sich einzunisten. Dadurch kommt es zu Entzündungen und daraus resultierend zu Mundgeruch.
Der Zahnarzt wirft immer auch einen Blick auf die behandelten Zähne und wird entsprechende Schritte einleiten, wenn Handlungsbedarf besteht.
Spangenträger sollten die Vorsorgeuntersuchungen bei Zahnarzt und Kieferorthopäde auf keinen Fall ausfallen lassen, um mögliche Probleme in der Zahn- und Spangenpflege nicht zu übersehen.
Damit unser Körper perfekt funktioniert, benötigt er die Zufuhr von ausgewogener Nahrung. Daher achten Sie auf sich und Ihren Körper und gönnen Sie ihm täglich eine Handvoll Obst und zwei Hände voll saisonalem Gemüse.
Apropos ausgewogene Ernährung - vermeiden Sie Zucker! Denn Zucker lässt die Anzahl der anaeroben Bakterien nur so nach oben schnellen. Das Ergebnis kann erneuter oder stärkerer Mundgeruch sein.
Der Verzicht auf den Genuss von Alkohol und Tabak kann bereits Abhilfe schaffen. Raucheratem riecht für sich allein schon unangenehm. Denn Rauchen und Alkoholkonsum trocknen den Mund aus, was die Geruchsentwicklung zusätzlich begünstigt.
Speziell bei kohlenhydratfreien bzw. stark kohlehydratreduzierten Diäten kommt es zur Ketose. Während dieser Diät verlieren Sie zwar erfolgreich Gewicht, nehmen unter Umständen an Mundgeruch zu. Denn die Ketonkörper können im Mund üble Gerüche verursachen.
Das gleiche gilt für extreme Kaloriendefizite, die zu einer höheren Azetonbildung führen, was sich ebenfalls übel riechend äußert.
Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit. Allerdings keine Säfte, Limonaden oder gar alkoholische Getränke.
Beschränken sich auf frisches Wasser. Wenn Sie ihren Darm schonen wollen, sollten Sie zudem auf künstliche Süßungsmittel verzichten.
- über 50 weitere Tarife vergleichen
- kostenlos & unverbindlich
- Angebot per Mail & Post
8.2 Welche Hausmittel helfen gegen Mundgeruch?
Die Ergänzung der täglichen Mundpflege durch ätherische Öle hat positive Effekte auf die Bildung von Mundgeruch. Je nach Vorliebe und der gewünschten Wirkung lassen sich verschiedene Öle einsetzen.
An erster Stelle sei das Teebaumöl genannt. Durch seine antibakterielle Wirkung und dem frischen Duft eignet es sich ideal im Kampf gegen Halitosis.
Das Öl lässt sich auf verschiedenen Wegen nutzen:
1. Mundwasser - dafür 2-3 Tropfen in ein Glas Wasser geben und und morgen und abends nach dem Zähneputzen den Mund damit auswaschen.
2. In den Mund einmassieren - einfach 1 - 2 Tropfen auf eine zusätzliche Zahnbürste geben und dann auf Zähne, Zahnfleisch und Zunge auftragen und einmassieren.
3. Ergänzung beim Ölziehen - 1 - 2 Tropfen davon ins Oliven- oder Kokosöl geben und dann für 10-20 Minuten im Mund hin- und her bewegen, durch die Zähne ziehen und ausspucken.
2 - 3 Tropfen Zitronenöl in ein Glas Wasser geben und den Mund regelmäßig damit ausspülen. Durch die zusammenziehende Wirkung werden Zahnfleisch und Mundschleimhaut aktiviert und der Speichelfluss angeregt.
Zudem wirkt Zitronenöl desinfizierend, hilft bei der Wundheilung und bringt die Mundflora wieder ins Gleichgewicht.
Pfefferminzöl hat eine ähnliche Wirkung wie Zitronenöl.
Auch hier lässt sich mit 2 - 3 Tropfen in einem Glas Wasser eine Mundspülung herstellen.
Laut einer Studie der TU-München ist Ingwer die ultimative Waffe gegen Mundgeruch. Das Kauen eines frischen Stückes Ingwer setzt den Scharfstoff 6-Gingerol frei. Dabei handelt es sich um den typisch scharfen Geschmack von Ingwer, der innerhalb weniger Sekunden das Enzym Sulfhydryl-Oxidase 1 im Speichel um das 16-Fache ansteigen lässt.
Dieses Enzym ist in der Lage, die übel riechenden Schwefelverbindungen aufzulösen und sorgt so für besseren Atem.
Eine weitere Möglichkeit, den Bakterien Herr zu werden. Dafür einen guten Esslöffel kalt gepresstes Sesam-, Sonnenblumenöl oder natives Kokosöl in den Mund geben und für 10 - 20 Minuten hin und her bewegen.
Dieses Prozedere lässt sich zudem mit einer Messerspitze Natron oder Backpulver intensivieren.
Das Öl bindet die Bakterien im gesamten Mundraum und lässt sich dann einfach in das Waschbecken spucken.
Der Genuss eines frisch gebrühten Kaffees kann zu Mundgeruch führen. Anders verhält es sich mit dem Kauen von Kaffeebohnen.
Haben Sie geruchsbildende Lebensmittel wie Knoblauch, Käse oder Thunfisch genossen und wollen den Geschmack bzw. Geruch aus dem Mund verbannen?
Dann können Sie Kaffeebohnen zurückgreifen. Denn durch das Zerkauen gewinnt der Kaffeegeschmack die Oberhand und neutralisiert die unangenehmen Gerüche.
Früher galt die Devise: nach jedem Essen Zähneputzen. Heute weiß man es besser - morgens und abends reicht. Denn nach dem Mittagessen, die Beißer zusätzlich zu putzen hat einen negativen Einfluss auf den Zahnschmelz.
Statt einer zusätzlichen Zahnreinigung kann ein zuckerfreier Kaugummi helfen. Dieser sorgt nicht nur für frischen Atem. Er regt den Speichelfluss an, wodurch Bakterien und Essensreste besser heruntergespült werden, wodurch sie die Zähne schneller wieder erholen können.
Nach 30 Minuten sollte das Kaugummi allerdings wieder ausgespuckt werden.
Backpulver und Natron sind wahrhaftige Wunderwaffen gegen Mundgeruch! Ein halber Teelöffel in einem Glas Wasser genügt, um eine erstklassige, chemiefreie Mundspülung herzustellen.
Einfach morgens und abends den Mund damit ausspülen und von der Zungen- und zahnreinigenden Wirkung profitieren. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass Backpulver und Natron den pH-Wert des Mundes ins Gleichgewicht bringen und die Zähne weißer werden lässt.
Allerdings sollte eine solche Maßnahme nur temporär erfolgen, da sich Natron und Backpulver negativ auf den Zahnschmelz auswirken.
Wenn ätherisches Zitronenöl bei der Mundpflege hilft, dann kann frisch gepresster Zitronensaft so falsch nicht sein.
Einfach eine halbe Zitrone auspressen und mit einem Glas Wasser vermischen. Diese Mischung gurgeln Sie einfach nach dem Essen und können sich über frischen Atem, erhöhten Speichelfluss sowie antibakterielle Wirkung freuen.
Übrigens lässt Zitronensäure Salziges weniger salzig schmecken!
1 - 2 Esslöffel Apfelessig in einem Glas lauwarmen Wasser wirken ebenfalls Wunder. Speziell nach dem Genuss von geruchsintensiven Speisen. Durch seine basische und antibakterielle Wirkung neutralisiert er die Säuren im Mund. Zudem wirkt er speichelanregend, was beim Abtransport von Essensresten, Bakterien und Keimen hilft.
Zudem hilft Apfelessig gegen Sodbrennen und Blähungen.
Allerdings sollte diese Methode nur sporadisch Anwendung finden, da Apfelessig den Zahnschmelz zusetzen kann.
Haben Sie eine geruchsintensive Mahlzeit zu sich genommen, gönnen Sie sich im Anschluss einen Apfel oder Karotten als finales Dessert.
Die sekundären Pflanzenstoffe wirken antibakteriell und versprechen Abhilfe, wenn es um die Beseitigung übler Gerüche geht. Auch Sellerie soll helfen, ist allerdings nicht jedermanns Sache. Speziell als Nachtisch.
Quellen & Disclaimer
https://www.hno-aerzte-im-netz.de/news/hno-news/kaffee-lindert-mundgeruch.html
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/083-001.html
http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/003058.htm
http://www.oai.uzh.ch/arbeiten-mit-zora/zora
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15016031/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16451515/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7594010/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18186171/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18843727/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16524215/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17722433/
https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/34844
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum, z. B. „Zahnärzte“. Bitte verstehen Sie diese Sprachform als wertfrei. Wir meinen selbstverständlich immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung.
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die von uns erstellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Unsere Ausführungen ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Wenden Sie sich bei Beschwerden oder Fragen immer an den Arzt Ihres Vertrauens. Zudem dürfen unsere Ausführungen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose verwendet werden. Sollten Sie sich in Behandlung befinden, ändern oder beenden Sie diese nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Die Versicherungsmakler Experten GmbH und ihre Autoren übernehmen keine Haftung für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden.
Das wird Sie auch interessieren: