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Zahnbrücke | Kosten, Arten, Material, Vor- & Nachteile
Update: aktualisiert 02.07.2025
Eine Zahnbrücke schließt Zahnlücken dauerhaft und gehört zu den häufigsten Formen des festsitzenden Zahnersatzes. Sie kommt zum Einsatz, wenn ein oder mehrere Zähne fehlen und die Lücke funktional sowie ästhetisch wiederhergestellt werden soll – ohne dass eine herausnehmbare Prothese nötig ist.
Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Brücken, etwa die klassische Variante, Klebebrücken oder implantatgestützte Lösungen. Die Kosten hängen von Material, Methode und Zahnarztwahl ab, während die gesetzliche Krankenkasse nur einen festen Zuschuss zahlt. Viele Patient:innen fragen sich daher: Wie viel kostet eine Zahnbrücke wirklich? Welche Alternative gibt es? Und wann lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?
In diesem Ratgeber findest Sie alle Antworten – verständlich erklärt, mit Praxisbeispielen und konkreten Tipps für die Auswahl der passenden Zahnbrücke.
Definition: Was ist eine Zahnbrücke?
Eine Zahnbrücke ist ein meist festsitzender Zahnersatz, der einen oder mehrere fehlende Zähne ersetzt. Dabei werden die benachbarten Zähne als sogenannte Pfeilerzähne überkront und dienen als stabile Anker, um das dazwischenliegende Brückenglied zu tragen.
Wie eine Straßenbrücke überspannt sie die Zahnlücke und stellt die Kaufunktion sowie das natürliche Aussehen wieder her. Mit einer Brücke lassen sich Lücken von bis zu vier fehlenden Zähnen schließen. Sie gilt als vergleichsweise günstige Alternative zum Zahnimplantat, insbesondere bei mehreren fehlenden Zähnen nebeneinander.
Zahnbrücke Kosten: Wie viel kosten die verschiedenen Arten von Brücken?
Die Kosten für Zahnbrücken können je nach dem verwendetem Material, der Bauart und der Länge der Brücke sehr unterschiedlich ausfallen. Dementsprechend groß sind die preislichen Unterschiede. Eine „normale“ Zahnbrücke zum Ersatz eines Backenzahnes kostet beispielsweise zwischen 650 und 2.200 Euro.
Die Gesamtkosten der Behandlung ergeben sich aus dem zahnärztlichen Honorar und den Kosten für das Labor (Material und Arbeitszeit). Je nach Zahnarzt und Labor, bzw. Wohnort können diese Kosten unterschiedlich hoch ausfallen. Die folgende Übersicht soll einen groben Anhaltspunkt über die Kosten von Brücken geben:
Beispiel: So viel kosten typische Zahnbrücken
Art der Zahnbrücke |
Kosten |
Bemerkung |
Metallkeramik-Brücke |
500 € – 1.500 € |
Kombination aus Metallgerüst und Keramikverblendung |
Vollkeramik-Brücke |
800 € – 2.500 € |
Ästhetisch hochwertig, komplett aus Keramik gefertigt |
Metall-Brücke (Nicht-Edelmetall) |
400 € – 1.000 € |
Kostengünstigere Alternative, jedoch weniger ästhetisch |
Gold-Brücke |
600 € – 2.500 € |
Sehr stabil und langlebig, aber optisch auffällig |
Implantatgetragene Teleskopbrücke |
3.000 € – 6.000 € |
Höhere Kosten durch Implantate, aber sehr stabil und langlebig |
Wie viel bezahlt die gesetzliche Krankenversicherung für eine Brücke?
Welche Zuschüsse die Krankenkasse zahlt, richtet sich nach dem individuellen zahnmedizinischen Befund, der den Zustand des gesamten Gebisses berücksichtigt. Dabei wird jedem Befund eine „ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche“ Regelversorgung hinterlegt, für die ein jährlich angepasster Betrag ausgewiesen wird. Dieser Festzuschuss deckt 60% der Durchschnittskosten der Regelversorgung ab und gilt unabhängig davon, bei welcher gesetzlichen Krankenkasse (AOK, TK, BKK) Sie versichert sind
Mithilfe eines Bonusheftes ist es möglich, den Festzuschuss um weitere 20% (5 Jahre lückenlos) bzw. 30% (10 Jahre lückenlos) zu erhöhen (statt 60% von der Regelversorgung gibt es dann insgesamt 70 bzw. 75% Festzuschuss).
Für Patienten mit geringem Einkommen gibt es eine Härtefallregelung: Sie erhalten den doppelten (Grund-)Festzuschuss, mindestens aber die Kosten für die Regelversorgung.
Geht man davon aus, dass z.B. eine Zahnlücke mit einer festsitzenden Brücke geschlossen werden soll, errechnet sich der Zuschuss folgendermaßen:
Beispiel: Zahnersatz - Zahnlücke wird mit fester Brücke geschlossen
60 % |
70 % |
75 % |
Härtefall |
529,97 € |
618,30 € |
662,47 € |
883,29 € |
Stand: Januar 2025 | Quelle: https://www.kzbv.de/festzuschussbetraege
Wer höhere ästhetische Ansprüche hat, kann die Brücke auch rundum verblenden lassen oder stattdessen eine Brücke wählen, die vollständig aus Keramik besteht. Der verlorenen Zahn kann aber auch durch ein Implantat ersetzt werden. Für diese Varianten fallen höhere Kosten als bei der Regelversorgung an. Da der Festzuschuss immer gleich hoch ist, egal welche Versorgung gewählt wird, erhöht sich der Eigenanteil, den der Patient selbst bezahlen muss.
Welche Kosten trägt eine Zahnzusatzversicherung?
Eine Zahnzusatzversicherung deckt üblicherweise die Kosten für Zahnersatz in einer bestimmten Höhe ab – dazu zählen im Allgemeinen auch Zahnbrücken. Gute Tarife übernehmen die Kosten für Zahnbrücken zu 90 oder 100%, aber es gibt auch günstigere Angebote, die weniger Erstattung bieten.
Wenn man eine Zahnzusatzversicherung abschließt, sollte man optimalerweise darauf achten, dass die Versicherung eine Leistung in Höhe von mindestens 50% für Brücken absichert. Tarife mit einer niedrigeren prozentualen Erstattung oder mit einer Orientierung an der Kassenleistung (z.B. Tarife, die den Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkasse verdoppeln) sind aus unserer Sicht nicht so empfehlenswert.
Man sollte auch darauf achten, dass es hinsichtlich des verwendeten Materials keine Beschränkung in den Versicherungsbedingungen gibt. Manche Anbieter haben zum Beispiel Laborpreislisten (sogenanntes "Materialkostenverzeichnis") wo Höchstpreise für Zahnersatz festgelegt sind. Auch Beschränkungen für keramische Verblendungen (z.B. Erstattung nur bis 5er oder 6er-Zahn) sind nicht optimal – gute Tarife sollten Verblendungen an Kronen oder Brücken auch am 7er oder 8er-Zahn übernehmen.
Zahnzusatzversicherungen mit guter Erstattung für Zahnbrücken sind z.B.:
- Barmenia MehrZahn100 + Mehr Zahnvorsorge (100% Erstattung)
- Deutsche Familienversicherung Zahnschutz Exklusiv 100 (100% Erstattung)
- Gothaer MediZ Smile 85 (85% Erstattung)
Was sind die Vor- und Nachteile von Zahnbrücken?
Ob eine Zahnbrücke oder ein Zahnimplantat die bessere Wahl ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Beide Varianten haben spezifische Stärken und Schwächen – pauschal lässt sich keine Empfehlung aussprechen. Wichtig ist, die Vor- und Nachteile einer Zahnbrücke sorgfältig abzuwägen, insbesondere im Hinblick auf Aufwand, Haltbarkeit, Kosten und Zahngesundheit.
Vorteile einer Zahnbrücke:
-
Schneller Behandlungserfolg: Zahnlücken mit bis zu vier fehlenden Zähnen können ästhetisch und funktionell zuverlässig geschlossen werden – oft in wenigen Wochen.
-
Geringer Behandlungsaufwand: Im Vergleich zu Implantaten oder Teilprothesen ist die Herstellung und Eingliederung einer Brücke weniger zeitintensiv.
-
Gute Kaufunktion: Die Brücke sitzt fest und überträgt den Kaudruck auf die Zähne, nicht auf das Zahnfleisch. Dadurch wird der Kieferknochen geschont und das natürliche Kausystem bleibt stabil.
-
Lange Haltbarkeit: Bei guter Mundhygiene und regelmäßiger Kontrolle kann eine Zahnbrücke 10 bis 25 Jahre halten – abhängig vom Material und individuellen Voraussetzungen.
Nachteile einer Zahnbrücke:
-
Verlust gesunder Zahnsubstanz: Für das Einsetzen der Brücke müssen die benachbarten Pfeilerzähne stark beschliffen werden. Das kann die Stabilität der Zähne langfristig beeinträchtigen und das Risiko für Entzündungen oder Infektionen erhöhen.
-
Aufwendige Reinigung: Die Pflege einer Brücke erfordert spezielle Hilfsmittel wie Zahnzwischenraumbürsten oder Superfloss, um Karies an den Kronenrändern und unter dem Brückenglied zu vermeiden.
-
Belastung der Pfeilerzähne: Die tragenden Zähne müssen stabil genug sein, um die Brücke dauerhaft zu halten. Bei Überlastung kann es zu Lockerung oder sogar Zahnverlust kommen.
-
Knochenschwund unter dem Brückenglied: Da der Kieferknochen unter dem fehlenden Zahn nicht direkt belastet wird, kann es langfristig zu Knochenabbau kommen – im Gegensatz zu Implantaten, die den Knochen durch Kaubelastung erhalten.
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Zahnbrücken: Wie ist der Ablauf einer Behandlung?
Schritt 1: Beratung und Erstellung des Heil- und Kostenplanes
Ist die Versorgung mittels einer Brückenkonstruktion medizinisch notwendig, wird der Zahnarzt zunächst die verschiedenen Möglichkeiten der Versorgung mit Ihnen besprechen. Dabei wird er auf die unterschiedlichen Arten der Zahnbrücken, die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie die preislichen Unterschiede zu sprechen kommen.
Bevor der Zahnarzt allerdings mit dem eigentlichen Zahnersatz, also der Brücke, beginnen kann, erstellt er einen schriftlichen Heil– und Kostenplan.
Dieser Kostenvoranschlag, der der gesetzlichen Krankenkasse zur Genehmigung vorgelegt werden muss, gibt in der Regel auch Auskunft darüber, mit welchem Festzuschuss Sie rechnen können und wie hoch der für Sie zu tragende Eigenanteil ist.
Schritt 2: Beschleifen der Zähne / Abdrucknahme
In der Regel sind drei Zahnarzttermine erforderlich, um eine Brücke endgültig einzusetzen. Dabei müssen zunächst die Nachbarzähne, die als Pfeiler für die Brücke dienen, abgeschliffen werden. Hierbei entfernt der Zahnarzt vorhandene Karies, Zahnstein und andere Unebenheiten.
Um zu garantieren, dass das Brückengerüst hält, muss der Zahnarzt sicherstellen, dass die beschliffenen Zähne parallel zueinanderstehen. Dazu kann gegebenenfalls auch eine Aufbaufüllung notwendig sein.
Ihr Zahnarzt bespricht hier auch mit Ihnen, welche Zahnfarbe die fertige Brücke erhalten soll. Außerdem werden Abdrücke erstellt und ein provisorischer Zahnersatz zum Schutz der Zähne eingesetzt.
Schritt 3: Die Zwischenprobe / Gerüsteinprobe
Während der zweiten Sitzung setzt Ihnen Ihr Zahnarzt die Zahnbrücke probeweise ein, um zu sehen, wie gut sie passt, bzw. ob sie ein Spannungsgefühl auslöst. Im Anschluss wird die Zahnbrücke zur endgültigen Fertigstellung wieder ins Labor gegeben.
Um das Risiko einer Veränderung der Passform einzudämmen, kann ggf. noch eine weitere Zwischeneinprobe, die sogenannte Rohbrandeinprobe, notwendig sein. Zu dieser zweiten Anprobe kommt es meist nur, wenn die Zahnbrücke aus mehreren Gliedern besteht.
Welche Arten von Zahnbrücken gibt es?
Zahnbrücken unterscheiden sich nach Material, Befestigungsart und Formgebung der Zwischenglieder. Je nach Ausgangslage – z. B. Anzahl fehlender Zähne, Zustand der Nachbarzähne oder ästhetischer Anspruch – kommen unterschiedliche Brückenarten infrage.
1. Zahnbrücken nach Material
Zahnbrücken können aus verschiedenen Materialien bestehen – jedes mit eigenen Eigenschaften hinsichtlich Ästhetik, Stabilität, Haltbarkeit und Kosten. Die Wahl hängt davon ab, wo im Mund die Brücke eingesetzt wird, wie belastbar sie sein muss und welche optischen Ansprüche bestehen.
Keramikbrücken gelten heute als ästhetisch anspruchsvollste Lösung – insbesondere im sichtbaren Frontzahnbereich. Vollkeramik ist lichtdurchlässig, farbstabil und besonders biokompatibel. Alternativ gibt es VMK-Brücken, bei denen ein Metallgerüst mit zahnfarbener Keramik verblendet wird – ideal, wenn mehr Stabilität gefragt ist.
Goldbrücken zeichnen sich durch eine sehr hohe Haltbarkeit und exzellente Körperverträglichkeit aus. Aufgrund ihrer auffälligen Farbe werden sie fast nur noch im Seitenzahnbereich verwendet. Gold hat zudem ähnliche physikalische Eigenschaften wie Zahnschmelz, was den Kaudruck gleichmäßig verteilt – jedoch schwankt der Preis je nach Goldkurs erheblich.
Nichtedelmetall-Brücken (NEM) bestehen meist aus Stahl oder Kobalt-Chrom. Sie sind deutlich günstiger als Gold oder Keramik, sehr stabil und mundbeständig. Aufgrund der geringeren Ästhetik kommen sie jedoch fast ausschließlich im hinteren Zahnbereich zum Einsatz.
Zusammenfassung der Materialien:
-
Vollkeramik: Ästhetisch, metallfrei, für Frontzähne
-
VMK (verblendete Metallkeramik): Stabiler als Vollkeramik, mit zahnfarbener Verblendung
-
Gold: Sehr langlebig, aber teuer und optisch auffällig
-
Nichtedelmetall (NEM): Preiswert, robust, weniger schön
2. Zahnbrücken nach Art der Befestigung
Auch die Verankerung einer Zahnbrücke kann unterschiedlich erfolgen. Die Art der Befestigung hängt vor allem vom Zustand der benachbarten Zähne und von der Größe der Zahnlücke ab.
Die klassische Befestigung erfolgt über Kronen auf den benachbarten Zähnen. Diese sogenannten Vollkronenbrückeneignen sich besonders bei stark geschädigten Pfeilerzähnen, da sie ohnehin überkront werden müssten. Sie bieten eine hohe Stabilität und kommen häufig bei längeren Brückenspannen zum Einsatz.
Bei Inlay- oder Teilkronenbrücken ist weniger gesunde Zahnsubstanz notwendig, da die Pfeilerzähne nicht vollständig überkront werden müssen. Diese Variante ist zahnschonender, aber in der Regel nur für kleinere Lücken im Front- oder Seitenzahnbereich geeignet.
Vorteile der Teilkronenbrücke:
-
Weniger Beschleifen der Nachbarzähne
-
Gute Ästhetik bei keramischer Ausführung
-
Reparatur im Fall kleinerer Schäden möglich
Nachteile:
-
Eingeschränkte Stabilität
-
Hohe Anforderungen an die Mundhygiene
-
Sichtbare Metallflächen bei nicht verblendeten Inlays
Eine Adhäsivbrücke (auch Maryland- oder Klebebrücke genannt) ist eine minimalinvasive Lösung für Einzelzahnlücken – vor allem im Frontzahnbereich. Sie wird ohne nennenswertes Beschleifen der Nachbarzähne befestigt, indem flügelartige Halteelemente auf deren Rückseite aufgeklebt werden. Voraussetzung: Die Nachbarzähne sind gesund und kariesfrei.

Frontzahn-Ersatz mithilfe einer Maryland-Brücke
Die Teleskopbrücke stellt eine Mischform zwischen festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz dar. Sie kommt dann infrage, wenn nur noch wenige Zähne vorhanden sind oder die Langzeitstabilität der Pfeilerzähne fraglich ist. Die Verankerung erfolgt über sogenannte Doppelkronen (Innen- und Außenteleskope).
Immer häufiger kommen auch implantatgetragene Brücken zum Einsatz – besonders bei größeren Zahnlücken oder zahnlosen Bereichen. Sie werden direkt auf mehreren Implantaten befestigt, ohne gesunde Nachbarzähne zu beschleifen.

Implantat-Brücke zum Ersatz eines fehlenden Zahnes
Hybridbrücken kombinieren ein Implantat und einen natürlichen Zahn als Anker – ideal bei geringem Knochenangebot oder zur Schonung eines gesunden Zahns. Die Versorgung ist allerdings nur für bestimmte Situationen geeignet und wird unter Experten kontrovers diskutiert.
Wenn am Ende der Zahnreihe keine hinteren Zähne mehr vorhanden sind – etwa bei verlorenen Backen- oder Weisheitszähnen –, liegt eine sogenannte Freiendlücke (Extensions- oder Anhängerbrücke) vor. Hier fehlt ein natürlicher Pfeiler für die hintere Befestigung. Die Freiend-Brücke bietet eine Lösung, indem sie einseitig befestigt wird – das Brückenglied ragt dabei frei in die Lücke hinein.
Um die Konstruktion zu stabilisieren, werden die vorderen Pfeilerzähne miteinander verblockt – meist durch zwei oder mehr überkronte Zähne, die gemeinsam die Kaubelastung tragen.
Vorteile:
-
Kosten: Preisgünstiger als Implantate
-
Festsitzend: Kein herausnehmbarer Zahnersatz nötig
-
Zahnfleischschonend: Kein Druck auf das Weichgewebe
Nachteile:
-
Starkes Beschleifen nötig: Gesunde Nachbarzähne müssen überkront werden
-
Hygieneproblem: Erschwerte Reinigung und erhöhtes Risiko für Karies und Parodontitis
-
Hohe Belastung: Durch starke Hebelkräfte im Seitenzahnbereich kann es zu frühzeitigem Pfeilerzahnverlust kommen
3. Zahnbrücken nach Form der Zwischenglieder
Zwischenglieder (auch: Brückenglieder oder Pontics) sind die künstlichen Zähne, die zwischen den Pfeilerzähnen sitzen und die Zahnlücke optisch und funktional schließen. Je nach Ausführung unterscheiden sich diese in Form, Ästhetik, Reinigungsfähigkeit und Kontakt zum Zahnfleisch. Die Wahl der Form hat daher nicht nur kosmetische, sondern auch hygienische und funktionelle Auswirkungen.
Tangentialbrücke (Auflagebrücke)
Bei der Tangentialbrücke liegt das Brückenglied außen eng am Zahnfleisch an, während es zur Innenseite hin schräg verläuft. Diese Konstruktion sorgt dafür, dass die Brücke zwar dicht am Gewebe sitzt, aber keinen Druck auf das Zahnfleisch ausübt. Tangentialbrücken werden besonders häufig im Frontzahnbereich oder im Oberkiefer-Seitenzahnbereich eingesetzt und bieten dabei eine gute Kombination aus Ästhetik und Funktionalität. Allerdings kann sich die Reinigung unter dem Brückenkörper als etwas aufwendiger erweisen als bei freischwebenden Konstruktionen.
Schwebebrücke
Die Schwebebrücke unterscheidet sich dadurch, dass das Brückenglied keinen direkten Kontakt zum Zahnfleisch hat, sondern in einem Abstand von etwa zwei bis drei Millimetern darüber positioniert wird. Dadurch ist sie besonders schonend für das Weichgewebe und ermöglicht eine einfache Reinigung – selbst unter dem Brückenglied. Aufgrund der etwas reduzierten optischen Wirkung wird die Schwebebrücke vor allem im Seitenzahnbereich des Unterkiefers eingesetzt, wo ästhetische Aspekte eine geringere Rolle spielen.
Ovate Pontic
Ein Ovate Pontic stellt die ästhetisch anspruchsvollste Form eines Brückenzwischenglieds dar. Durch seine eiförmige Form „taucht“ das künstliche Brückenglied leicht in das Zahnfleisch ein, wodurch der Eindruck eines natürlich aus dem Zahnfleisch wachsenden Zahns entsteht. Für diese Lösung muss jedoch ausreichend Schleimhaut vorhanden sein – in vielen Fällen ist eine chirurgische oder provisorische Vorbereitung erforderlich. Der Aufwand ist höher, wird aber mit einer nahezu perfekten optischen Integration belohnt, insbesondere im sichtbaren Frontzahnbereich.
Geschiebe-Brücke
Wenn die geplanten Pfeilerzähne nicht exakt parallel stehen oder in ihrer Ausrichtung voneinander abweichen, kann eine klassische, starre Verbindung problematisch werden. In solchen Fällen kommt die sogenannte Geschiebe-Brücke zum Einsatz. Sie besteht aus einem mehrteiligen Verbindungselement, das aus einem Steck- oder Schiebemechanismus besteht und so leichte Winkelabweichungen zwischen den Pfeilern ausgleichen kann. Auch wenn die Herstellung aufwendiger ist, ermöglicht diese Lösung eine präzise und spannungsfreie Integration in schwierigen anatomischen Situationen.
Seltener verwendete Brückenformen
Einige Brückenarten, die früher häufiger eingesetzt wurden, gelten heute als veraltet und kommen nur noch selten zum Einsatz – sollen aber der Vollständigkeit halber kurz vorgestellt werden:
-
Sattelbrücke: Das Brückenglied liegt sattelförmig und großflächig auf dem Zahnfleisch auf, was die Reinigung stark erschwert und das Risiko für Entzündungen erhöht. Heute kaum noch bei festsitzendem Zahnersatz verwendet.
-
Spaltbrücke: Der Abstand zwischen Brückenglied und Zahnfleisch beträgt nur etwa einen Millimeter – zu wenig für eine gute Reinigung, aber zu viel für eine sichere Auflage. Deshalb heute weitgehend überholt.
-
Zwischenglieder mit Wurzelfortsätzen: Diese sollten ursprünglich die natürliche Zahnwurzel imitieren, gelten aber wegen schlechter Hygieneeigenschaften als nicht mehr zeitgemäß.
Wie lange sind Zahnbrücken bei guter Pflege haltbar?

Bei einer guten Zahnhygiene und einer regelmäßigen Zahnreinigung reicht die Lebensdauer von Zahnbrücken von 10 Jahren bis hin zu 25 Jahren.
Nur damit ist gewährleistet, dass Ihnen Ihre Brücke lange und gut erhalten bleibt. Der häufigste Grund, warum eine Brücke entfernt werden muss, ist nämlich Karies an den Pfeilerzähnen. Seltener sind Erkrankungen des Zahnhalteapparates die Ursache.
Hier einige Vorsorge-Tipps:
- Tägliches Zähneputzen, am besten nach dem Frühstück und vor dem Schlafen gehen. (Eine elektrische Zahnbrüste sorgt oftmals für bessere Ergebnisse als eine Handzahnbürste)
- Tägliche Verwendung von Zahnseide, um schwer erreichbare Stellen zwischen den Zähnen reinigen zu können. Für Zahnbrücken gibt es eine spezielle Zahnseide oder Interdentalbürsten mit Applikator, damit Sie unter die Brücke kommen.
- Schwer zugängliche Stellen können auch ganz bequem mit der Munddusche gereinigt werden.
- Regelmäßige Zahnarztbesuche.
- Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen.
- Suchen Sie sofort Ihren Zahnarzt auf, wenn sich die Zahnbrücke gelockert hat oder Teile davon abgebrochen sind.
Welche Risiken und Komplikationen gibt es bei Zahnbrücken?
Das eigentlichen Einsetzten der Zahnbrücke verläuft meist unproblematisch und verursacht selten Komplikationen. Während der Eingewöhnungszeit kann es allerdings noch zu folgenden Problemen kommen:
- Gefühl, dass die Brücke zu hoch ist.
- Das Kaugefühl hat sich verändert.
- Schmerzen beim Zubeißen
- Spannungsgefühl
- Verändertes Heiß-Kalt-Empfinden
Diese Symptome legen sich meist nach wenigen Tagen wieder. Bleiben sie aber bestehen, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Eventuell muss die Zahnbrücke dann nachgebessert oder gegebenenfalls abgeschliffen werden.
Mit der Eingliederung der Brücke kann es aber auch zu ernsteren Komplikationen kommen, wobei das Abschleifen der Zähne vermutlich das größte Behandlungsrisiko darstellt, weil sich die Nerven, die hier verlaufen, entzünden können.
- Nervenschädigung
- Absterben von Zähnen nach dem Beschleifen
- frühzeitiger Zahnverlust durch Überlastung der Pfeilerzähne
- Knochenabbau im ersetzten Bereich
- Metallallergie bei Metallbrücken
Lockerung der Zahnbrücke
Hat sich die Zahnbrücke gelockert, sollte diese schnellstmöglich in Ordnung gebracht werden.
Weil sich unterhalb des lockeren Zahnersatzes Speisereste sammeln, können sich Keime ansiedeln, die mit der Zahnbürste nicht mehr erreicht werden. In der Folge entstehen Entzündungen, Zahnhalskaries und faule Zähne.
Je länger Sie dann warten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, die Brücke noch zu retten.
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Sind Zahnbrücken aus dem Ausland (z.B. Osteuropa) eine günstige Alternative?
Wenn Ersatz für verloren gegangene Zähne her muss, sehen viele Patienten hohe Kosten auf sich zukommen. Soll der Zahnersatz wegen der preislichen Unterschiede im Ausland (z. B. Ungarn, Österreich) gefertigt werden, muss auch nicht in jedem Fall schlecht sein. Niedrigere Preise bedeuten nicht zwangsläufig, dass hier schlechter gearbeitet wird.
Zur Qualität von Zahnersatzversorgungen aus den angrenzenden EU-Staaten gibt es jedoch kaum verlässliche Untersuchungen.
Der medizinische Dienst Rheinland-Pfalz hatte in einer Studie aus dem Jahre 2008 beklagt, dass etwa ein Drittel der im Ausland gefertigten Brücken und Kronen schlecht gemacht war. Bei den 88 begutachteten Patienten wurden unter anderem abstehende Kronenränder, ein fehlerhafter Gebissschluss oder die Nutzung von zu stark vorgeschädigten Zähnen als „Pfeiler“ für den Zahnersatz bemängelt.
Vorteile:
- Günstigere Behandlungsmöglichkeiten als in Deutschland
- Auch im Ausland lassen sich deutschsprachige Zahnärzte und Zahnkliniken finden, die nach deutschen Behandlungsstandards arbeiten
Nachteile:
- Extrakosten durch Anfahrts- oder Übernachtungskosten. Bei Brücken reicht ein Behandlungstermin nicht aus.
- Behandler spricht unter Umständen kein perfektes Deutsch, was zu Verständigungsproblemen und Missverständnissen führen kann.
- Mögliche Einsparungen beim Material können zu Abstoßungsreaktionen (bei Implantaten problematisch) führen
- Schadenersatz- und Schmerzensgeld-Ansprüche können nur in dem Land durchgesetzt werden, in dem die Behandlung durchgeführt wurde
- Ein deutscher Zahnarzt wird unter Umständen die Nachbehandlung verweigern
- Engmaschige Kontrollen der Hygienestandards wie in Deutschland sind nicht in allen osteuropäischen Ländern üblich.
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