Karies | Ursachen & Risikofaktoren

Daniel Müller

Daniel Müller | Redakteur

Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert 18.11.2024

Die Hauptursache für Karies ist die Bildung von Säuren durch Bakterien im Zahnbelag, die den Zahnschmelz angreifen. Häufige Zuckeraufnahme fördert diesen Prozess. Zu den Risikofaktoren gehören eine unzureichende Mundhygiene, trockener Mund (z. B. durch Medikamente), ungesunde Ernährung sowie fehlende Fluoridzufuhr. Auch genetische Veranlagungen oder Zahnfehlstellungen, die die Reinigung erschweren, erhöhen das Risiko.

In diesem Ratgeber:
Erfahren Sie, welche Faktoren die Entstehung von Karies begünstigen und wie Sie Ihre Zähne durch Hygiene, Ernährung und Fluoridierung schützen können.

 

Ein Zahn ist einer Unmenge von Karies verursachenden Bakterien ausgesetzt.
Karies im Überblick:
  • Karies ist weltweit die häufigste Zahnerkrankung
  • Ursächlich sind mangelnde Zahnpflege, Zahnfehlstellungen oder Ernährung
  • Im Frühstadium lässt sich Karies stoppen
  • Im späteren Verlauf muss Karies vom Zahnarzt entfernt werden
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Wie entsteht Karies?

Die Entstehung von Karies ist meistens ein Dreiklang aus zu viel Zucker, schlechter Mundhygiene und dem daraus resultierenden Zahnbelag.

Kariesursachen im Überblick
  • Kariogene Bakterien im Zahnbelag (Plaque)
  • Zucker & kohlenhydratreiche Nahrung
  • Reduzierter Speichelfluss
  • Genetische Veranlagung (niedriger pH-Wert im Mund)
  • Mangelende Zahnpflege
  • Schwer zu reinigende Zahnfehlstellungen
Zahnbelag

Dieser wird auch als Plaque oder Biofilm bezeichnet und besteht aus Nahrungsresten, Speichelbestandteilen und Bakterien. Plaque bildet eine raue Oberfläche, was es Bakterien einfach macht, sich darauf festzusetzen.

Mit der Zeit wächst der Zahnbelag immer weiter und bietet dadurch einen idealen Schutzraum, in dem sich die Bakterien weiter vermehren können.

Zucker- und kohlenhydratreiche Nahrung

Werden den Bakterien Zucker und kohlenhydratreiche Nahrung zugeführt, entsteht beim Zersetzungsprozess Säure.

Bleibt eine adäquate Zahnpflege oder Behandlung aus, sinkt der pH-Wert im Mund. Dadurch bleiben die Zähne dauerhaft der mikrobiellen Säurebelastung ausgesetzt. Das führt zu einer sukzessiven Demineralisierung, wodurch der Zahnschmelz langsam aufweicht

Zahnschmelz wird abgebaut

Lösen sich Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz, entstehen kariöse Läsionen, die bis aufs Zahnbein (Dentin) vordringen. Bleibt eine Behandlung und aus, kann sie bis ins Zahnmark vordringen, was spätestens dann zu Zahnschmerzen führt..

Welche Risikofaktoren begünstigen Karies?

• Infektion durch Speichel

Was viele nicht wissen, Karies ist eine Infektionskrankheit. Speziell Kinder stecken sich z. B. durch die gemeinsame Verwendung von Besteck an. Oft ist es auch der heruntergefallene Schnuller, der von einem Elternteil mit dem Mund sauber gemacht wird.

Aber auch Erwachsene und Jugendliche können sich durch Küsse mit den für Karies verantwortlichen Bakterien anstecken.

Allerdings ist das bei einer guten Mundhygiene kein Problem, da die Bakterien meist erfolgreich abgewehrt werden können.

• Nuckelflaschen

(Klein-) Kinder bekommen relativ lange die Flasche. Ist diese im schlimmsten Fall mit gesüßtem Tee oder Fruchtsäften gefüllt, kann das verheerende Folgen für die Zahngesundheit des Kindes haben und schwere Karies verursachen.

Speziell dann, wenn dem Kind abends zum Einschlafen die Flasche mit süßem Inhalt gereicht wird. Daher sollten sich Eltern von Kleinkindern über die optimale Zahnpflege für Milchzähne informieren um Nuckelflaschenkaries zu vermeiden!

• Mangelnde Zahnpflege

Wie bei fast allen Problemen mit der Zahngesundheit spielt die optimale Zahn- und Mundhygiene eine entscheidende Rolle. Bleibt sie aus, können sich Bakterien ungehindert ausbreiten und Karies verursachen.

Zähne müssen sowohl morgens als auch abends gut geputzt werden. Das Putzen der Zähne vor dem zu Bett gehen spielt dabei die wichtigste Rolle!

Über Nacht arbeiten unsere Speicheldrüsen nur eingeschränkt. Dadurch werden Essensreste nur unzureichend abtransportiert und zersetzt.

Wird abends der Zahnbelag nicht zuverlässig entfernt, können Bakterien die Nahrungsreste ungestört zersetzen. Dadurch sind die Zähne permanent den säurehaltigen Stoffwechselprodukten ausgesetzt, der pH-Wert des Mundes sinkt und der Zahnschmelz weicht immer weiter auf.

• Zahnschmelz der Milchzähne

Der Zahnschmelz von Milchzähnen ist nicht so robust wie bei unseren bleibenden Zähnen. Hinzu kommt, dass Kinder es häufig nicht so genau mit der Zahnpflege nehmen.

Daher gilt es, insbesondere nach dem Verzehr von Süßspeisen und gezuckerten Getränken (Limonade, Fruchtsäfte) auf die Zahnhygiene zu achten.

• Durchbruch der bleibenden Zähne

Sind die Milchzähne herausgefallen, gilt es den frisch durchgebrochenen bleibenden Zähnen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Denn die neuen Zähne sind anfangs noch nicht vollständig ausgehärtet und daher empfindlicher. Bakterien hätten leichtes Spiel, den neuen Zahn von Anfang an übel und langfristig zuzusetzen. 

• Tiefe Zahnfissuren

Tiefe Zahnfissuren können die Entstehung von Karies begünstigen. Fissuren sind minimale Risse auf der Kaufläche von Backenzähnen. In den kleinen Zwischenräumen können sich Nahrungsrest festsetzen und sind nur noch schwer heraus zu bürsten.

Durch eine Fissuren-Versiegelung haben Bakterien allerdings eine geringere Chance, sich darin festzusetzen, um ihr Werk zu verrichten. Krankenkassen übernehmen bei Kindern die Versiegelung der Backenzähne 5 und 6, um einer Kariesinfektion vorzubeugen.

• Zahnfehlstellungen

Es gibt Zahnfehlstellungen, die machen die optimale Zahnpflege schwierig bis unmöglich. Wenn sich Zähne so überlagern, dass keine ausreichende Reinigung stattfinden kann, werden sich dort Beläge festsetzen und Karies verursachen.

Daher sollte in solchen Fällen eine kieferorthopädische Behandlung (z. B. unsichtbare Zahnspange) in Erwägung gezogen werden. Außerdem kann es nicht schaden, einmal mehr zur professionellen Zahnreinigung zu gehen. 

• Zusammensetzung des Speichels

Der Speichel mancher Menschen hat einen deutlich geringeren pH-Wert. Das hat zur Folge, dass die Zähne schlechter gegen die Säureeinwirkungen aus Nahrungsmitteln geschützt sind bzw. die Demineralisierung (Auflösung) des Zahnschmelzes schneller voranschreitet, was Mundfäule begünstigen kann.

• Geringer Speichelfluss

Speichel ist für die Mundflora enorm wichtig! Er dient zur Neutralisierung von Säuren, hilft bei der Zersetzung von Nahrung und transportiert Bakterien weg von der Zahnoberfläche. Da sich im Speichel auch Kalzium und Fluorid befinden, ist er auch an der Remineralisierung der Zähne beteiligt.

Ist der Speichelfluss gehemmt, steigt auch das Kariesrisiko.

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