Veneers | Risiken & Behandlungsablauf

Daniel Müller

Daniel Müller | Redakteur

Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert 11.12.2024

Veneers bieten ästhetische Vorteile, können jedoch auch mit einigen Risiken verbunden sein. Die Behandlung ist in der Regel irreversibel, da ein minimaler Teil des Zahnschmelzes entfernt wird. Weitere Risiken umfassen empfindliche Zähne, Fehlanpassungen und Beschädigungen der Veneers im Laufe der Zeit, vor allem wenn eine schlechte Mundhygiene gepflegt wird oder harte Nahrungsmittel gekaut werden.

In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Risiken der Veneers-Behandlung sowie den detaillierten Behandlungsablauf, um bestens auf Ihre Entscheidung vorbereitet zu sein.

Animation eines Veneers das sich vor dem präparierten Zahn befindet

Illustration eines Veneers vor dem präparierten Zahn

Veneers - Überblick
  • Veneers sind dünne, lichtdurchlässige Schalen aus Keramik
  • Kaschieren abgebrochene Zähne, kleine Zahnlücken & schiefe Zähne
  • Überdecken unschöne Zahnverfärbungen
  • Sehr lange haltbar, allerdings aufwändig in der Herstellung
  • Kosten zwischen 300 EUR und 2.000 EUR pro Veneer
  • Krankenkasse beteiligt sich i. d. R. nicht an Kosten

Veneers vorab simulieren - vom Wax-Up zum Mock-Up

Veneers sind teuer und, zumindest wenn es herkömmliche Verblendschalten werden sollen, ein irreversibler Eingriff.

Daher will die Entscheidung wohl überlegt sein.

Glücklicherweise ermöglicht das “Digital Imaging” eine vorherige Simulation des Behandlungsergebnisses anhand von Patientenfotos. Mittels einer individuell hergestellten Veneer-Attrappe können Sie im Anschluss ihr neues Lächeln kennenlernen und die Wirkung auf Sie und Ihre Umwelt vorab testen.

Dieses Verfahren kostet ca. 300 EUR. Manche Praxen verrechnen diesen Betrag, wenn Sie sich für die Veneer-Versorgung entscheiden.

🔎Veneer-Simulation in Kürze:
  • Spezielle Software ermöglicht die Simulation von Veneers auf Patientenfotos
  • Auf Gips modellierte Wachs-Veneers (Wax-Up) lassen das Ergebnis zur Realtität werden
  • Wax-Up ermöglicht weitere Anpassungen
  • Aus Wax-Up wird eine tragbare Kunststoff Attrappe (Mock-Up) gefertigt
  • Mock-Up ermöglicht es Veneers temporär zu tragen
  • Ideal um Form, Farbe und Sitz zu prüfen und letzte Anpassungen vorzunehmen
  • Tragen des Mock-Up ermöglicht die Identifizierung veränderter Phonetik (F-, Sch-, S-Laute)

Dank "Digital Imaging" das Ergebnis schon vorher sehen:

Dafür erstellt der Zahnarzt einen 3D-Scan, verschiedene Fotos vom aktuellen Zahnzustand und unterschiedlichen Gesichtsausdrücken

Mithilfe von Spezialsoftware lassen sich die verschiedenen Elemente kombinieren und per Knopfdruck die Zahnfarbe, -form und Anmutung der Veneers nach den eigenen Wünschen umsetzen und betrachten.

DAS WAX-UP - VENEERS ALS 3D-MODELL BEGUTACHTEN:

Zunächst wird ein Präzisionsabdruck des Gebisses genommen, damit der Zahntechniker Wachs-Veneers auf die Gips-Nachbildung Ihrer Zähne modellieren kann.

Dieser Simulationsschritt nennt sich Wax-Up und ermöglicht eine bessere Beurteilung hinsichtlich Größe, Form und Gesamtoptik.

Zudem lassen sich noch letzte Anpassungen vornehmen, was bei Menschen mit Bruxismus (Zähneknirschen) von Vorteil sein kann.

DAS MOCK-UP - VENEERS ZUR PROBE TRAGEN:

Zum Schluss überträgt der Zahntechniker das Wax-Up in eine tragbare Attrappe aus Kunststoff.

Das "Mock-Up" lässt sich über einen längeren Zeitraum tragen. So können Sie sich an den neuen Look gewöhnen und im Zweifel noch wichtige Attribute wie Farbe, Zahnstellung und Sitz nachbessern lassen.

Verlängerte Zähne können die Lautbildung verändern. Sollte sich die Phonetik durch das Mock-Up bei S-, Sch- und F-Lauten verändernkann hier noch nachjustiert werden.

Ähnliches Angebot bei Komposit-Veneers

Manche Anbieter von Komposit-Veneers modellieren eine Testversion des neuen Lächelns direkt auf die Zähne.

Diese Variante wird nur temporär an den Zähnen befestigt und dient ebenfalls zur Entscheidungsfindung.

Wenn Sie sich dann für diese Behandlung entscheiden, verrechnen manche Zahnärzte die vorher entstandenen Kosten von ca. 110 EUR - 150 EUR mit den finalen Behandlungskosten.

Wie ist der Behandlungsablauf bei herkömmlichen Veneers?

DIAGNOSTIK & BERATUNG

Im Vorfeld werden die Zähne und das Zahnfleisch gründlich auf etwaige Krankheiten überprüft und ggf. beseitigt.

Dann berät der Zahnarzt hinsichtlich der zu verwendeten Veneer-Art, klärt über die Risiken auf und erstellt einen Kostenvoranschlag.

Vorbereitung & Abdruck

Unter örtlicher Betäubung trägt der Zahnarzt zwischen 0,3 und 1,5 mm vom Zahnschmelz ab. Zudem wird für eine bessere Befestigungsgrundlage die Schneidekante des Zahnes abgeschliffen.

Danach wird die Zahnfarbe bestimmt, ein Präzisionsabdruck genommen und an das zahntechnische Labor übermittelt.

Dort werden die Veneers in sehr filigraner und aufwendiger Arbeit maßgeschneidert.

Einsetzen des Provisoriums

Da die beschliffenen Zähne unschön aussehen und empfindlich sein können, wird die Zeit bis zur Fertigstellung durch provisorische Veneers aus Komposit / Kunststoff überbrückt.

Bis zur Fertigstellung der Veneers benötigt das zahntechnische Labor i. d. R. vier bis zehn Tage. 

EINSETZEN DER VENEERS

Zunächst wird mit das Provisorium entfernt, die Zähne mit Wasser und Politur gereinigt. 

Das Veneer mit einem speziellen Gel angeätzt, gründlich mit Wasser abgespült und luftgetrocknet. Mittels Klebstoff und Zement wird das Veneer eingesetzt, final angepasst und mittels UV-Licht ausgehärtet. 

Im Schnitt benötigt der Zahnarzt pro Zahn zwischen 20 und 30 Minuten. Sobald das überschüssige Material beseitigt und die Ränder poliert wurden, ist die Behandlung abgeschlossen.

Wie ist der Behandlungsablauf bei Non Prep-Veneers?

Im wesentlichen unterscheidet sich der Ablauf zu herkömmlichen Veneers darin, dass der Zahnschmelz nicht beschliffen wird.

Nach einer professionellen Zahnreinigung wird die Zahnfarbe bestimmt, ein Präzisionsabdruck genommen und an das zahntechnische Labor übermittelt. Dort werden die hauchdünnen Veneers mit hohem Aufwand hergestellt.

Risiken von Veneers

Die Risiken für Zahn- und Zahnfleisch, die mit Veneers einhergehen, sind verhältnismäßig gering.

Das setzt allerdings eine fachmännisch perfekte und ästhetisch ansprechende Ausführung voraus. Ist dem nicht so, können sich bspw. Bakterien in den Klebefugen sammeln und Karies verursachen.

Wer sich unsicher ist, ob eine unumkehrbare (herkömmliche) Behandlung das Richtige ist, sollte sich vom Zahnarzt hinsichtlich Alternativen wie Komposit- oder Non-Prep-Veneers beraten lassen.

🔎 Die Risiken von Veneers im Überblick
  • Nicht sachgemäße Befestigung der Veneers
  • Sichtbare Verfärbungen am Zahnrand
  • Kariesbildung in den Zwischenräumen (Klebefugen)
  • Unbefriedigendes ästhetisches Ergebnis
  • Bei herkömmlichen Veneers muss gesunde Zahnsubstanz entfernt werden
  • Verlust und Bruch der Verblendschalen

Durch die Recherche nach einem Spezialisten und die kritische Prüfung der Referenzen lässt sich die Gefahr minimieren, am Ende mit dem optischen Ergebnis nicht zufrieden zu sein.

Veneers haben eine sehr gute Haltbarkeit und kommen der Härte des natürlichen Zahnschmelzes sehr nahe.

Allerdings besteht das Risiko von Verlust und Bruch, speziell wenn auf harte Gegenstände gebissen wird oder bei Kontaktsportarten.

Wie schmerzhaft ist eine Veneer-Behandlung?

Grundsätzlich ist die Veneer-Behandlung nicht mit Schmerzen verbunden.

Ist das Abtragen von Zahnschmelz notwendig, wird in der Regel mit einer örtlichen Betäubung gearbeitet, um mögliche Schmerzen auszuschließen.

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