- Veneers sind dünne, lichtdurchlässige Schalen aus Keramik
- Kaschieren abgebrochene Zähne, kleine Zahnlücken & schiefe Zähne
- Überdecken unschöne Zahnverfärbungen
- Sehr lange haltbar, allerdings aufwändig in der Herstellung
- Kosten zwischen 300 EUR und 2.000 EUR pro Veneer
- Krankenkasse beteiligt sich i. d. R. nicht an Kosten
Veneers | Arten & Materialien
zuletzt aktualisiert 07.10.2024
Veneers werden in verschiedenen Materialien und Arten angeboten, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten. Die häufigsten Materialien sind Keramik und Komposit, die aufgrund ihrer Ästhetik und Haltbarkeit bevorzugt werden.
-
Keramik-Veneers: Diese Veneers bieten eine besonders natürliche Optik, da sie das Licht ähnlich wie natürliche Zähne reflektieren. Sie sind langlebig und widerstandsfähig gegenüber Flecken, aber auch teurer als Komposit-Veneers.
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Komposit-Veneers: Diese bestehen aus einem Kunststoffmaterial, das direkt auf den Zahn aufgetragen wird. Sie sind kostengünstiger als Keramik-Veneers, allerdings weniger langlebig und anfälliger für Verfärbungen und Abnutzung.
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Laminat-Veneers: Diese Art ist eine spezielle Form von Keramik-Veneers, die besonders dünn ist und minimalen Zahnschmelzabtrag erfordert.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten von Veneers für verschiedene Bedürfnisse am besten geeignet sind und wie die Wahl des Materials die Haltbarkeit und Ästhetik beeinflusst.

Illustration eines Veneers vor dem präparierten Zahn
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Veneer-Arten - Gesamtüberblick
Klassische |
Non-Prep- |
Sofort- |
Komposit- |
|
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Material |
Keramik |
Keramik |
Keramik oder |
Komposit |
Beschleifung |
✅ |
❌ |
(✅) |
❌ |
Provisorium |
✅ |
❌ |
❌ |
❌ |
Veneerdicke |
≈1 mm |
0,2 - 0,6 mm |
≈ 1 mm |
Abhängig von Anzahl/Dicke |
Reversibel |
❌ |
✅ |
(❌) |
✅ |
Betäubung |
✅ |
❌ |
✅ |
❌ |
Haltbarkeit |
≈ 7Jahre bis lebenslang |
≈ 5 - 10 Jahre1 |
≈ 5 - 10 Jahre2 |
≈ 5 - 20 Jahre3 |
Kosten pro Veneer |
900 - 2.000 € |
600 - 900 € |
350 - 400 € |
300 - 800 € |
Einsatzbereiche |
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Vorteile |
✔︎ Natürliches Aussehen ✔︎ Hohe Haltbarkeit ✔︎ Lichtdurchlässig |
✔︎ Ohne Betäubung ✔︎ Kein Provisorium ✔︎ Geringerer Zeitaufwand ✔︎ Extrem dünn |
✔︎ Behandlungsaufwand gering ✔︎ Kostengünstig ✔︎ Lange Haltbarkeit möglich |
✔︎ Behandlungsaufwand gering ✔︎ Reversibel ✔︎ Kein Zahntechniker notwendig ✔︎ Kostengünstig |
Nachteile |
✖︎ Hohe Kosten ✖︎ Irreversibel ✖︎ Höherer Zeitaufwand |
✖︎ Hohe Kosten ✖︎ Frakturrisiko ✖︎ Überkonturierung ✖︎ Sekundärkaries |
✖︎ Nur selten Anwendbar ✖︎ Zähne müssen oft beschliffen werden ✖︎ Nicht individuell Anpassbar ✖︎ Unkalkulierbare Ergebnisse |
✖︎ Nur kleinere Korrekturen ✖︎ Regelmäßiges Nachpolieren ✖︎ Geringere Haltbarkeit ✖︎ Erfordert erfahrenen Zahnarzt |
1 Sehr dünn, daher höheres Frakturrisiko und durchscheinen von Verfärbungen
2 Abhängig von Material - Keramik höhere Lebensdauer / aus Kostengründen findet oft Komposit Verwendung, dann geringere Haltbarkeit
3 Abhängig von Arbeitsqualität des Zahnarztes, persönliche Lebensweise und Mundhygiene
Aus welchen Materialien werden Veneers hergestellt?
Hauptsächlich werden Veneers aus Glaskeramiken oder Feldspatkeramiken hergestellt. Der Vorteil ist, dass diese Materialien der natürlichen Härte des Zahnschmelzes am nächsten kommen.
Außerdem verfärben sich Keramiken nicht und verfügen über eine natürlich wirkende Transparenz.
Wie werden Keramik-Veneers hergestellt?
Zahntechniker verfügen über eine Vielzahl von Techniken, die immer weiter entwickelt werden. Eine Methode ist, die Haftschalen aus einem Glaskeramik-Kern zu pressen und anschließend die finale Zahnfarbe aufzutragen. ****
Im Ofen verbindet sich dann der Keramik-Kern permanent mit der Farbe.
Eine besonders schöne, aber auch teure Variante ist, Keramik schichtweise auf eine gepresste Facette aufzutragen. Der erhöhte Aufwand macht diese Variante deutlich teuerer. Dafür ist das Ergebnis perfekt in Qualität und Anmutung.
Relativ neu ist die CEREC-Frästechnik: Sie ermöglicht es Zahnärzten, nach Erstellung eines 3D-Scans, Keramik-Veneers direkt in der Praxis herzustellen.
Alternativ wird auch Komposit verwendet. Ein Gemisch aus Keramik-, Glas- und Quarzpartikeln. Dieses Gemisch wird üblicherweise als Zahnfüllung genutzt und ist vergleichsweise günstig.
Konventionelle Veneers (Prep-Veneers)
Konventionelle bzw. herkömmliche Veneers werden vom Zahntechniker aus Vollkeramik hergestellt. Hauptmerkmal dieser Behandlungsmethode ist, dass die Zähne vor der dauerhaften Befestigung präpariert werden müssen.
Daher sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass eine Versorgung mit Prep-Veneers nicht mehr rückgängig gemacht werden kann:

Zähne mit abgetragenen Zahnschmelz, bevor die Veneers befestigt werden.
- Kaschieren stark verfärbter Zähne
- Verdecken von abgenutzten Zahnecken und Zahnkanten
- Wiederherstellung abgenutzter Zähne
- Leichte Zahnfehlstellung
- Verdecken sichtbarer Füllungen
- Störungen im Schmelzbild (Verfärbungen, Flecken)
Mit einer Dicke von etwa 1 mm benötigt diese Veneer-Art relativ viel Platz. Deshalb trägt der Zahnarzt, je nach individueller Situation, bis zu 1,5 mm vom schützenden Zahnschmelz ab. Erst dann ist es ihm möglich die Verblendschalen auf dem Zahn zu befestigen.
Prep-Veneers haben aufgrund ihrer Dicke eine sehr gute Deckkraft. Deshalb eignen sie sich besonders gut um stark verfärbte Zähne zu kaschieren.
- Lichtdurchlässig
- Sehr schönes, natürliches Aussehen
- Unterschiedliche Herstellungsweisen
- Komplett metallfrei
- Sehr Verträglich
- Hohe Haltbarkeit
- Hohe Kosten
- Irreversibel (Unumkehrbar)
- Defekte Veneers müssen ersetzt werden
- Örtliche Betäubung
- Höherer Zeitaufwand
- Provisorium notwendig
Non-Prep-Veneers (z. B. Lumineers™)
Wie der Name vermuten lässt, stehen Non-Prep-Veneers für eine Veneer-Versorgung ohne vorheriger Präparation der Zähne.
Die zwischen 0,3 und 0,6 mm dünnen Keramikschalen werden vom Zahnarzt direkt auf den “unbehandelten” Zahn aufgeklebt.
Gegenüber konventionellen Veneers ist ein Beschleifen des Zahnschmelzes nicht oder nur makroinvasiv (leichtes anrauen) notwendig.
Das macht eine Betäubung obsolet, weshalb sich diese Variante perfekt für Angstpatienten eignet.
- Kleine Zahnlücken
- Ausgleich leichter Zahnverfärbungen
- Formverbesserung
“Non-Invasive-Veneers” - wie sie auch bezeichnet werden - sind nicht viel dicker als Kontaktlinsen. Daher können sie leichter brechen und verfügen nur über eine begrenzte Deckkraft. Weshalb stark verfärbte Zähne hindurch scheinen können.
Neben einer sorgfältigen Fallplanung des Zahnarztes kann es bei “Non-Preps” z. B. notwendig sein, sich vorab einer kieferorthopädischen Behandlung (z. B. mittels Invisalign) zu unterziehen.
- Reversibel (Umkehrbare Behandlung)
- Keine Präparation der Zähne
- Keine Betäubung
- Kein Provisorium
- Geringerer Zeitaufwand
- Extrem dünn
- Stark verfärbte Zähne scheinen durch
- Hohe Kosten
- Höheres Frakturrisiko
- Überkonturierung
- Sekundärkaries
- Präparationsgrenze für Zahntechniker schwer ermittelbar
Lumineers™
Sofort-Veneers (Veneers-to-go)
Eine sehr schnelle und kostengünstige Option sind Sofort-Veneers.
Möglich machen das vorgefertigte Haftschalen aus Vollkeramik oder einem Kunststoff-Keramik-Gemisch (Komposit), die durch eine Laservergütung ein natürliches Aussehen erhalten.
Da diese Veneers genormt sind, ist der Einsatz nur in sehr seltenen Fällen möglich. Gelegentlich kommen Sofort-Veneers als vorübergehende Lösung für Kinder zum Einsatz oder finden bei Unfällen Anwendung.
- Zu kleine Zähne
- Ausgleich geringer Zahnverfärbungen
- Leichte Zahnfehlstellungen
- Abgebrochene Zahnkanten
- Abgenutzte Zahnecken
Sind die Zähne nicht von Natur aus sehr klein (z. B. Zapfenzähne) oder stark abgenutzt, ist oft das Beschleifen des Zahnschmelzes notwendig. (Dieser Eingriff lässt sich nicht wieder rückgängig machen!)
Innerhalb einer Sitzung wird nicht nur der Zahnschmelz abgetragen, es werden zudem die Verblendschalen angepasst und dauerhaft auf die Zähne angebracht.
- Nur einer Sitzung
- Minimaler Behandlungsaufwand
- Kostengünstig
- Lange Haltbarkeit möglich
- Komplett metallfrei
- Sehr verträglich
- Meistens aus Komposit gefertigt
- Zähne müssen meist beschliffen werden
- Nicht individuell anpassbar
- Komposit-Veneers kürzer haltbar
- Selten perfekte Ergebnisse
- Nur selten anwendbar
Komposit-Veneers
Kleinstdefekte und Schönheitsfehler an gesunden Zähnen lassen sich mithilfe von Komposit-Veneers beseitigen.
Voraussetzung dafür ist allerdings eine sehr gute Mundgesundheit.
Im Unterschied zu Sofort-Veneers kommt ausschließlich Komposit zum Einsatz, welches vom Zahnarzt direkt auf den Zahn aufgetragen wird.
- Beseitigung von kleinen Defekten
- Schließen kleiner Lücken (z. B. Diastema)
- Ausgleich von Zahnverfärbungen
- Abgebrochene Zahnkanten
- Abgenutzter Zahnecken
- Provisorium für finale Prep-Veneers
- Probe-Veneers als Entscheidungshilfe für (Non-) Prep-Veneers
Hierfür wird zunächst der Zahn gereinigt und das Zahnschmelz, durch eine Speziallösung leicht angeraut, um einen perfekten Halt zu gewährleisten.
Im Anschluss wird der Verbundwerkstoff schichtweise aufgetragen, geformt und ausgehärtet.
Abschließend wird beim Komposit-Veenering das Material in seine finale Form geschliffen und poliert.
- Nur eine Sitzung notwendig
- Kein Zahntechniker notwendig
- Kostengünstige Alternative
- Reversibel
- Nur kleine Korrekturen möglich
- Regelmäßig Nachpolitur notwendig
- Geringere Haltbarkeit
- Erfordert Zahnarzt mit Erfahrung
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