Was ist Weisheitszähne?

Daniel Müller

Daniel Müller | Redakteur

Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert 14.11.2024

Weisheitszähne sind die letzten, oft spät durchbrechenden Backenzähne im hinteren Bereich des Kiefers. Sie erscheinen in der Regel zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr und werden auch als dritte Molaren bezeichnet. Viele Menschen haben jedoch nicht genug Platz im Kiefer für diese Zähne, was zu Fehlstellungen, Entzündungen oder Druckschmerzen führen kann. In solchen Fällen wird oft empfohlen, die Weisheitszähne zu entfernen.

In diesem Ratgeber:
Unser Ratgeber informiert über die Funktion und häufigen Probleme mit Weisheitszähnen, wann eine Entfernungsinnvoll ist und wie der Eingriff sowie die Heilung ablaufen.

Illustration eines Gebisses mit retinierten Weisheitszähnen
Weisheitszähne - Überblick
  • Weisheitszähne sind die letzten Backenzähne eines Menschen
  • Sie sitzen am Ende des Kiefers und wachsen als letztes
  • Unsere heutigen Kiefer sind meist zu klein für die "3. Molaren"
  • Sie brechen in 80% der Fälle im (frühen) Erwachsenenalter durch
  • Weisheitszähne bleiben oft retiniert oder teilretiniert im Kiefer zurück
  • Sie wachsen oft schräg und wirken sich negativ auf die umliegenden Zähne aus
  • Sie sind schwer zu reinigen und machen oft Extraktion erforderlich
  • Weisheitszahn-OP ist ein Routineeingriff
  • Es lassen sich alle Zähne in einer Sitzung entfernen

Was sind Weisheitszähne?

Spricht der Zahnarzt vom “Achter” oder “3. Molar”, sind damit Weisheitszähne gemeint. Es handelt sich um die hintersten Zähne im Kiefer, die chronologisch als letztes wachsen und durchbrechen.
 
Sie sind ein Relikt aus grauer Vorzeit und passen deshalb oft nicht mehr in unsere kleinen Kiefer. Bei manchen Menschen sind sie gar nicht mehr oder nur teilweise angelegt, brechen oft nur teilweise oder nicht durch.
Überblick - Was sind Weisheitszähn:
  • Weisheitszähne brechen oft erst im Erwachsenenalter durch, daher der Name "Weisheitszahn"
  • Relikt aus der Vergangenheit
  • Waren notwendig um harte (Roh-)Kost zu zermahlen
  • Es wachsen meist 4 Weisheitszähne, manchmal sind weniger bis keine angelegt
  • Weisheitszähne wachsen Schubweise und machen sich entsprechend bemerkbar
  • Heute sind unsere Kiefer zu klein und bieten oft keinen Platz
  • Eine Weisheitszahn Operation ist dennoch nicht immer notwendig

Warum haben Menschen Weisheitszähne?

Es gab Zeiten, in denen wir Menschen unsere Speisen vornehmlich ungekocht zu uns genommen haben. Es war also erforderlich, wesentlich festere Rohkost zu zerbeißen und zu zermahlen.

Daher war in der Vergangenheit einen größerer und stärkerer Kiefer mit einem weiteren Backenzahn von Nutzen.

Mittlerweile hat sich der Kiefer aufgrund der veränderten Essgewohnheiten zurückgebildet. Was sich allerdings nicht von unseren Zähnen behaupten lässt - die sind aktuell noch auf dem Stand von damals.

Warum heißen Weisheitszähne "Weisheitszähne"?

Weisheitszähne sind die letzten Zähne, die bei uns Menschen durchbrechen. In den meisten Fällen erst im Erwachsenenalter zwischen 18 und 24 Jahren.

Deshalb heißen die “Achter” auch Weisheitszähne, da wir Menschen mit jedem Tag den wir älter werden (hoffentlich) auch an Weisheit dazu gewinnen.

Wie viele Weisheitszähne hat ein Mensch?

In den meisten Fällen wachsen einem Menschen bis zu vier Weisheitszähne. Also in jedem Quadranten des Kiefers einer. Allerdings kommt es vor, dass weniger Zähne angelegt sind.

Viele Menschen haben nur drei, zwei oder in seltenen Fällen sogar keine Weisheitszähne. Es wird vermutet, dass dieser Umstand möglicherweise auf eine evolutionäre Entwicklung zurückzuführen ist.

Kann ein Mensch mehr als vier Weisheitszähne haben?

Sehr selten kommt es vor, dass Menschen über weitere Weisheitszähne verfügen. Die sogenannten Distomolaren, sind i. d. R. sehr klein, wachsen hinter den üblichen Weisheitszähnen und werden auch als "Neuner" bezeichnet. 

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Wann bekommt man Weisheitszähne?

Nachdem der Zahnwechsel im Kindesalter abgeschlossen ist, kommt es im Alter zwischen 12 und 14 zur Mineralisation des Weisheitszahnkeimes. Die Weisheitszähne werden sodann auch auf dem Röntgenbild sichtbar.

Zwischen 18 und 24 Jahren brechen sie dann allmählich durch. Allerdings kommt es sehr häufig vor, dass aufgrund des geringen Platzes (speziell im Unterkiefer) Molaren nur teilweise (Teilretention) oder überhaupt nicht durchbrechen - also vollständig retiniert bleiben. 

Woran merke ich, dass ein Weisheitszahn durchbricht?

Ein Schub der Weisheitszähne erfolgt regelmäßig und macht sich auf unterschiedlichster Art und Weise bemerkbar:

Manchmal herrscht in der Nähe des Rachens ein Druckgefühl im Zahnfleisch. Oft schwillt dieser Bereich auch an und rötet sich.

Bei Menschen mit Mandeln schwellen diese unter Umständen an und der Weisheitszahn-Schub fühlt sich wie eine schwache Erkältung an. Manchmal kommt es sogar zu Schluck- oder Kaubeschwerden.

Symptome eines Weisheitszahn-Schubs
  • Druckgefühl im Zahnfleisch nahe des Rachens
  • Schwellung und Rötungen am Weisheitszahn
  • Schwellung der Mandeln 
  • Symptome  einer leichten Erkältung
  • Schluck- und Kaubeschwerden

Keine Sorge, das ist ganz normal. Insofern die vorher genannten Merkmale innerhalb einer Woche wieder verschwinden.

Es empfiehlt sich allerdings, einen Termin beim Zahnarzt zu vereinbaren. Damit er Röntgenbilder anfertigt um die genaue Position und Wuchsrichtung der Weisheitszähne zu ermitteln.

So können Sie sich sicher sein, dass die Weisheitszähne genug Platz zum wachsen haben. Alternativ wird der Zahnarzt die nötigen Schritte und Maßnahmen mit Ihnen besprechen.

Müssen Weisheitszähne immer gezogen werden?

Nein, das ist nicht immer erforderlich. Im Gegensatz zu früher wird eine Extraktion der “Achter” wesentlich öfter vom individuellen Zahnzustand und den jeweiligen Risikofaktoren abhängig gemacht.

Allerdings ist häufig der Kiefer zu klein oder die Lage der Weisheitszähne suboptimal, weshalb die Weisheitszahn OP zu den am häufigsten praktizierten Eingriffen bei Zahnärzten, Kiefer- und Oralchirurgen gehört.

Wie im vorherigen Punkt bereits erwähnt, wird sich Ihr Zahnarzt ein genaues Bild über die Position und Lage der Zähne machen. Wenn die Weisheitszähne ohne Probleme durchbrechen können, wird tendenziell keine Osteotomie (operative Entfernung) nötig werden.

Gleiches gilt, wenn die Weisheitszähne sehr tief im Knochen liegen. Sind die Zähne gesund, wäre die Entfernung mit zu vielen Komplikationen verbunden.
 
Im Folgenden gehen wir darauf ein, wann ein Zahnarzt eine Extraktion der Weisheitszähne für angebracht hält und warum eine Weisheitszahn-Entzündung nicht unbedingt in einer Weisheitszahn Operation endet.

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