Wie wird Zahnarztangst diagnostiziert?

Maximilian Waizmann | Versicherungsfachmann BWV

Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert 21.11.2024

Zahnarztangst wird in der Regel durch ein ausführliches Patientengespräch diagnostiziert. Der Zahnarzt oder ein Psychologe erfragt die Symptome, bisherigen Erfahrungen und möglichen Auslöser der Angst. Häufig werden standardisierte Fragebögen, wie die Dental Anxiety Scale (DAS), eingesetzt, um den Schweregrad der Angst zu bestimmen. In schweren Fällen, etwa bei Phobien, kann eine Überweisung an einen Psychotherapeuten erforderlich sein.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Zahnarztangst erkannt wird, welche Diagnoseverfahren genutzt werden und welche Maßnahmen für eine individuell angepasste Behandlung sinnvoll sind.

Frau mit Zahnarztangst hält die Hände vor dem Mund um Zahnbehandlung zu vermeiden
Zahnarztangst im Überblick
  • Zahnarztangst wird im Fachjargon als Oralphobie bezeichnet
  • Angst richtet sich nicht an den den Zahnarzt, sondern die Zahnbehandlung
  • Ursache sind oft schlechte Erfahrungen aus der Kindheit / Vergangenheit
  • Eine Angststörung steht in einem unangemessenen Verhältnis zur "Bedrohung"
  • Menschen mit Oralphobie erleben Angst psychisch und körperlich
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Wie wird Zahnarztangst diagnostiziert?

Mithilfe von speziellen Selbsteinschätzungsfragebögen wird das Ausmaß der Zahnphobie in Erfahrung gebracht.

Bei der Grundversion die “Dental Anxiety Scale” kurz (DAS), welche bereits seit 1969 in Verwendung ist, werden den Patienten vier Fragen gestellt. Jede Frage hat fünf Antwortmöglichkeiten, die mit 1 bis 5 Punkten bewertet sind.

Heutzutage kommen auch abgewandelte Formen zum Einsatz, die neben den vier Hauptfragen auch die Einschätzung zur Angst vor Spritzen geben soll.

Um den Grad der Zahnbehandlungsangst zu bestimmen, werden die Werte der jeweiligen Antworten zusammengezählt. Umso höher das Ergebnis ausfällt, desto ausgeprägter wird die Dentalphobie eingestuft.

Übersicht der Diagnose-Werkzeuge
  • “Dental Anxiety Scale” (DAS) - Fragebogen nach Psychologen Norman L. Corah
  • “Hierarchischer Angstfragebogen” (HAF) - nach Zahnarzt Peter Jöhren
  • Von Spezialpraxen angepasste Online-Fragebögen
  • Persönliches Anamnesegespräch
  • Beobachtung des Patienten während des Gespräches
Wer untersucht und diagnostiziert Zahnarztangst?
  • Zahnarzt zur Einschätzung des Ausmaßes der Phobie
  • Psychotherapeuten
  • Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Eine auf demselben Prinzip basierende Version ist der “hierarchische Angstfragebogen” (HAF) des Zahnarztes Peter Jöhren. Neben den vier Hauptfragen werden zusätzlich elf Szenarien beschrieben. Von Frage zu Frage wird das jeweilige Szenario intensiver.

Auch hier kann der Patient wieder aus fünf Antworten zwischen “entspannt” und “krank vor Angst” wählen. Jeder Antwort hat wieder einen bestimmten Punktwert und ermöglicht eine genauere Einschätzung der Situation.

Viele auf Angst spezialisierte Zahnärzte bieten diese Fragebögen online zur Selbstdiagnose an.

Allerdings kann auch der größte Fragenkatalog ein ausführliches Anamnesegespräch ersetzen. Nur durch den direkten Kontakt mit dem Patienten und die genaue Beobachtung der Reaktionen lässt sich eine Diagnose ableiten.

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