Zahnbleaching | Risiken & Nebenwirkungen

Maximilian Waizmann | Versicherungsfachmann BWV

Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert 07.11.2024

Obwohl Zahnbleaching in der Regel sicher ist, können bei unsachgemäßer Anwendung Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Risiken gehören Zahnschmerzen, Zahnempfindlichkeit und Reizungen des Zahnfleisches, insbesondere bei zu häufigem oder intensivem Bleaching. In seltenen Fällen kann auch der Zahnschmelz geschädigt werden. Es ist wichtig, die Anwendungsempfehlungen genau zu befolgen und sich gegebenenfalls von einem Zahnarztberaten zu lassen, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.

In diesem Ratgeber:
Unser Ratgeber informiert über die möglichen Risiken und Nebenwirkungen des Zahnbleachings und gibt wertvolle Tipps, wie diese durch eine sachgerechte Anwendung minimiert werden können.

Zahnbleaching – Risiken & Nebenwirkungen

Viele Menschen fragen sich: Bleaching – Ja oder Nein? Der Vorteil des Bleachings liegt auf der Hand – die Zähne werden wieder heller und der Traum vom strahlend weißen Lächeln kann Wirklichkeit werden.

Doch gibt es auch Nachteile? Immer wieder hört oder liest man, dass Zähne-Bleaching gefährlich oder schädlich ist. Sicherlich gibt es auch Risiken – diese lassen sich aber durchaus minimieren.

Geringe Risiken und Probleme beim professionellen Bleaching

Risiken: Professionelles Bleaching

Wer sein Bleaching professionell in einer Zahnarztpraxis durchführen lässt, kann zumindest einem Großteil negativer Folgen vorbeugen:

  •  
Eine gründliche Zahnkontrolle ist wichtig, damit die verwendeten Chemikalien die Zahnsubstanz nicht schädigen
(z.B. bei vorhandener Karies, defekten Füllungen, Haar-Rissen oder freiliegenden Zahnhälsen)
  •  
Der Zahnarzt arbeitet zwar mit hochdosierten Bleaching-Mitteln, achtet aber auch penibel genau darauf, das umliegende Zahnfleisch und die Schleimhäute abzudecken, damit kein Kontakt mit dem Bleaching-Gel entsteht;


Langfristige Schädigungen durch Bleaching sind bislang nicht bekannt.
Wer gesunde Zähne hat, für den ist die Zahnaufhellung also unbedenklich.

Beim Bleaching zu Hause bestehen höhere Risiken

Gefahr durch Zahnaufhellung in Eigenregie

Experten warnen vor Zahnaufhellungen in Eigenregie: Die Studie der Universität Toronto kam zu dem Ergebnis, dass bereits 5-prozentiges Carbamidperoxid erhebliche Schädigungen am Zahnschmelz verursacht und die Zelllebensfähigkeit von humanen Pulapstammzellen exponentiell in Mitleidenschaft zieht.

Wer sich also selbst behandelt, nimmt in Kauf, dass der Proteingehalt des Zahnschmelzes abnimmt und das Bleichmittel in den Zahn eindringen kann. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Zahnmarkzellen einer erhöhten Sterblichkeit ausgesetzt werden.

Die Studien kamen weiterhin zu dem Ergebnis, dass eine Carbamidperoxid-Konzentration von 35% ausreicht damit die Zahnpulpa abstirbt.

Risiken: DIY Bleaching zu Hause

Wer sich für ein Bleaching zu Hause entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es hier mehr Risiken gibt:

  •  
Durch deutlich niedriger dosierte Bleichmittel sind deutlich langsamere und schwächere Ergebnisse zu erwarten
  •  
Wer auf eine vorherige professionelle Zahnreinigung (PZR) verzichtet, erhält unter Umständen kein optimales Bleaching-Ergebnis
  •  
Wer auf eine vorherige Kontrolle verzichtet und einfach zu Hause „drauf los legt“, riskiert die Gesundheit seiner Zähne – defekte Zähne können durch das Bleaching geschädigt und empfindlich werden
  •  
Bleaching-Gel kann bei Kontakt zum Zahnfleisch starke Reizungen und Schmerzen hervorrufen


Auch wenn man sich für ein Bleaching zu Hause entscheidet, sollte man also besser vorher seinen Zahnarzt aufsuchen und sich beraten lassen – insbesondere bei Vorliegen von Zahnbesonderheiten (z.B. vorhandene Zahnimplantate, Parodontitis oder anderen Zahnfleischerkrankungen).

Wer sonstige Vorerkrankungen wie z.B. Diabetes oder Allergien hat oder schwanger ist, sollte von einem Home-Bleaching ohne ärztliche Unterstützung Abstand nehmen.

Treten beim Zahnbleaching Schmerzen auf?

Innerhalb weniger Tage nach dem Bleaching treten bei manchen Patienten Schmerzen auf.Diese werden oft als „blitzartig“ und „ziehend“ wahrgenommen.

Ursache ist eine Überempfindlichkeit der Zähne, die nach wenigen Tagen verschwindet, wenn sich die Zähne remineralisiert haben.

Vorübergehend können hier Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen helfen. Wer nach dem Bleaching dauerhafte Zahnschmerzen über einen längeren Zeitraum verspürt, sollte umgehend seinen Zahnarzt aufsuchen (das ist nicht normal).

Für wen ist das Bleaching nicht empfehlenswert?

Wer gesunde Zähne hat, bei dem spricht nichts gegen eine künstliche Zahnaufhellung. Es gibt keine Studien, die auf negative Auswirkungen hinweisen.

Doch unter bestimmten Umständen, sollte man von einem Bleaching eher Abstand nehmen:

 

Verzichtsgründe für ein Zahnbleaching
  •  
vorhandene kariöse Zähne
  •  
starke Abrasionen / Schlifffacetten
  •  
vorhandene Zahnimplantate
  •  
bei bestehender Gingivitis / Parodontose bzw. Parodontitis
  •  
Allergien auf Inhaltsstoffe der Bleichmittel (insbesondere Peroxide)
  •  
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten auf Bleaching verzichten
  •  
Mundtrockenheit (sogenannte Xerostomie)
  •  
insuffiziente Zahnfüllungen
  •  
Einnahme bestimmter Medikamente (Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente, immunsuppressie Medikamente)
  •  
freiliegende / sensible Zahnhälse
  •  
Sjögren-Syndrom (trockene Schleimhäute)
  •  

[Diabetes Mellitus

  •  

starker Nikotinkonsum (mehr als 20 Zigaretten / Tag)

  •  

freiliegende / sensible Zahnhälse

  •  

während der Schwangerschaft / Stillzeit (da in dieser Zeit das Zahnfleisch sehr sensibel reagiert)

  •  

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten auf Bleaching verzichten

 

Wichtig zu wissen: Wer bereits Füllungen, Zahnkronen oder Inlays hat, sollte sich gut überlegen, ob ein Bleaching sinnvoll ist – denn Keramik oder Kunststoffe lassen sich nicht aufhellen.

Füllungen oder Kronen behalten also Ihre Farbe – und das kann sehr unnatürlich aussehen, wenn einige Zähne schön weiß sind und Füllungen oder keramischer Zahnersatz klar als solcher erkennbar sind.

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