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Zahnersatz im Ausland - Alternative zur Zahnzusatzversicherung?
Die Werbung verspricht viel: ohne Zuzahlung, top Qualität.
Ist dieses Modell wirklich eine Alternative zur Zahnzusatzversicherung?
Hochwertiger Zahnersatz ist teuer! Wer keine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat, der schluckt schon einmal, angesichts von Eigenleistungen in Höhe von 5000, 10000 oder gar 20000 Euro. Doch, ist billiger Zahnersatz aus dem Ausland wirklich eine gute Alternative? Wir haben versucht, das Thema kritisch von verschiedenen Seiten zu beleuchten.
Wer damit konfrontiert ist, für neue Kronen, Brücken, Inlays oder Implantate mehrere tausende Euro auf den Tisch zu legen, der macht sich zwangsläufig Gedanken über die Finanzierung dieser immensen Kosten. Wer sich einen Heil- und Kostenplan genauer ansieht, der stellt in der Regel fest, dass ein Großteil der entstehenden Zahnersatzkosten auf den Bereich der Material- und Laborkosten entfällt.

Zahnersatz im Ausland
Das liegt hauptsächlich an folgenden Faktoren:
- In Ländern wir Polen, Tschechien, Ungarn oder auch außereuropäischen Ländern wie Thailand sind die Lohnkosten für die Anfertigung von Zahnersatzmaterialien im Regelfall deutlich günstiger als im "teuren" Deutschland
- Auch die Kosten für Miete, Energie und die verwendeten Materialien sind im Regelfall günstiger als in Deutschland
- Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung werden auch für Behandlungen innerhalb der EU in voller Höhe problemlos erstattet

Mittlerweile gibt es die ersten relevanten Studien zum Thema Zahnersatz im Ausland, durchgeführt vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen in Rheinland Pfalz (MDK RLP). In einer ersten kleineren Studie aus dem Jahr 2004 kam der MDK zum Ergebnis, dass von 60 begutachteten Patienten weniger als ein Viertel (23%) der Probanden mit qualitativ gutem Zahnersatz versorgt worden waren. Fast die Hälfte aller begutachteten Brückenversorgungen wurden als mangelhaft bzw. erneuerungsbedürftig eingestuft. Der MDK führte diese Studien in den Jahren 2006 und 2007 in Kooperation mit der Universität Mainz fort und untersuchte insgesamt weitere 185 prothetische Versorgungen. Die negativen Eindrücke der Vorgängerstudie mussten von den Gutachtern des MDK leider bestätigt werden; so waren sogar über die Hälfte aller begutachteten Brückenkonstruktionen (53%) so mangelhaft, dass sie als erneuerungsbedürftig eingestuft werden mussten.
Zu beachten:
- Lassen Sie sich einen detaillierten Heil- und Kostenplan in Deutschland aufstellen (auch vom Zahnlabor)
- Holen Sie sich anhand dieses Kostenplanes mehrere Angebote von in Frage kommenden Zahnarztpraxen unterbreiten. Stellen Sie dem ausländischen Zahnarzt so viele Informationen zur Verfügung wie Sie haben (z.B. Kopien von Röntgenaufnahmen o.Ä.). Lassen Sie sich detaillierte Angebote unterbreiten, in denen die entstehenden Kosten genau aufgeschlüsselt werden. Lassen Sie danach den Kostenplan des ausländischen Zahnarztes ebenfalls von Ihrer Krankenkasse überprüfen
- wählen Sie eine Zahnarztpraxis aus, wo Deutsch gesprochen wird
- bestenfalls arbeitet der ausländische Zahnarzt mit Kooperationszahnärzten in Deutschland zusammen, die im Falle einer Nachbesserung konsultiert werden können
- Lassen Sie sich vom ausländischen Zahnarzt eine sog. Konformitätserklärung ausstellen, in der die genauen verwendeten Materialien aufgeschlüsselt sind (bei Implantaten nennt sich dieses Dokument Implantatpass).
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