Zahnkrone | Arten & Material

Brigitte Reischl | Versicherungsfachwirtin

Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert am 11.12.2024

Es gibt verschiedene Arten von Zahnkronen, die sich in Bezug auf Material, Ästhetik und Haltbarkeit unterscheiden:

  1. Vollkeramik: Ideal für Frontzähne, da sie die natürliche Zahnfarbe gut imitiert, aber weniger widerstandsfähig ist als Metall.

  2. Metallkeramik: Kombination aus stabilem Metallkern und keramischer Schicht, geeignet für Backenzähne. Sie ist robust und ästhetisch.

  3. Vollmetall: Sehr langlebig und widerstandsfähig, aber nicht ästhetisch. Wird vor allem bei Backenzähnen verwendet.

  4. Zirkon: Bietet sowohl hohe Stabilität als auch gute Ästhetik, geeignet für fast alle Zähne.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welches Material für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Welche Zahnkronen Arten gibt es?

Welche Art der Zahnkrone eingesetzt wird, ist sehr unterschiedlich. Grundsätzlich lassen sich Kronen nach ihrer Position, Funktion, Größe und Ausdehnung dem verwendeten Material sowie der Art der Verankerung am Zahn unterscheiden.

Welche Arten von Zahnkronen gibt es?
  • Zahnkrone aus Metall / Vollguss
  • Metall-Verblendkrone
  • Zahnkrone aus Gold
  • Keramikkrone / Vollkeramikkrone (Jacketkrone) / CEREC
  • Zahnkrone aus Vollkunststoff

Unterscheidung der Kronen nach Position

Backenzahnkrone

Zur Versorgung größerer Defekte werden im Backenzahnbereich Voll- oder Teilkronen verwendet.

Frontzahnkronen und Veneers

Ist ein Schneidezahn klinisch zerstört, besteht die Möglichkeit, diesen mittels einer Frontzahnkrone (oder Schneidezahnkrone) zu ersetzen.

Alternativ kommen an Frontzähnen auch sogenannte Veneers oder Teilkronen zum Einsatz, sofern der Zahn nicht vollständig zerstört ist. Veneers sind hauchdünne Keramikverblendschalen, die außen am Frontzahn aufgebracht werden können. Der Zahnschmelz wird dazu teilweise abgetragen.

Milchzahnkrone

 In der Regel verwenden Zahnärzte Füllungen, um eine weitere Schädigung kariöser oder missgebildeter Milchmahlzähne zu verhindern. Alternativ kann eine konfektionierte (vorgefertigte) Krone auf einem Milchzahn angebracht werden. Diese Kronen sind in einer Vielzahl von Größen erhältlich und können metallfarben oder weiß sein.

Konfektionierte Kronen werden bei der Versorgung von Milchbackenzähnen (Molaren) im Falle eines fortgeschrittenen Kariesbefalls, bei entwicklungsbedingten Missbildungen des Zahnschmelzes oder bei einer bereits durchgeführten Wurzelbehandlung empfohlen.

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Zahnkronen - Unterscheidung nach Funktion

Ersatzkrone

Hiermit sind die klassischen künstlichen Zahnkronen gemeint, die bei einem größeren Zahndefekt oder klinischer Zerstörung der Zahnkrone als Zahnersatz dienen.

Schutzkrone

Wenn das Zahnbein (Dentin) aufgrund eines Zahnschmelz-Defektes freigelegt ist, wird eine Schutzkrone eingesetzt, um den Dentinkern und das Zahnmark gegen die zerstörenden Einflüsse aus der Mundhöhle zu schützen. Sie überdeckt somit die Zahnsubstanz der klinischen Krone. Sie können mit der vorgeprägten Kaufläche auch die Basis für ein perfektes Provisorium sein.

Ankerkrone

Unter einer Ankerkrone versteht man einen natürlichen und überkronten Zahn, der als seitliche Verankerung für eine Zahnbrücke eingesetzt wird. Sie sitzt an jeweils einem Ende der Brücke, mit der ein nicht mehr vorhandener Zahn ersetzt wird. Sie stützt die Brücke und garantiert so den dauerhaft erforderlichen Halt.

Teleskopkrone / Konuskrone / Doppelkrone

Eine weitere Variante stellt eine spezielle Art der Verankerungskrone, die Teleskop- oder Konuskrone dar. Gemeint ist hier eine zweiteilige Konstruktion (deshalb auch Doppelkrone genannt), die der Befestigung einer herausnehmbaren Prothese im Gebiss dient. Diese Krone besteht dabei aus zwei Teilen: Einer inneren Zahnkrone, die am Zahnstumpf befestigt wird, und einer äußeren Zahnkrone, die auf die innere gesetzt wird und herausnehmbar ist. Sie ist befestigt an einer Prothese und somit das Bindeglied zwischen Prothese und Zahn.

Vollkrone / Mantelkrone

Unter einer Vollkrone (oder auch Mantelkrone) versteht man eine eine Restauration der natürlichen Zahnkrone. Sie deckt nicht nur die geschädigte Kaufläche ab, sondern umfasst den zerstörten Zahn vollständig und bildet dabei so gut wie möglich den natürlichen Zahn ab.

Teilkrone / Onlay

Mit einer Teilkrone (auch als Onlay bezeichnet) werden Teilbereiche der natürlichen Zahnkrone, wie z. B. nur die geschädigte Kaufläche, stabilisiert. Eine Teilkrone ist sinnvoll, wenn der Zahn nur leicht beschädigt ist und eine Vollkrone noch nicht notwendig ist.

Vorteil:  Es bleibt viel gesunde Zahnsubstanz bestehen.

Teilkronen aus Metall, Gold und Keramik
So sehen Teilkronen aus Metall, Gold und Keramik aus

Zahnkronen - Unterscheidung nach Material

Metallkrone / Vollgusskrone

Eine Metall- oder Vollgusskrone (Standardkrone) wird in der Regel nur für den nicht-sichtbaren Bereich, wie zum Beispiel für den Backenzahn verwendet. Die Gold – und Metallkronen sind dabei besonders lange haltbar und sehr bruchstabil.

Vollgusskrone aus Metall
Eine Vollgusskrone aus Stahl tut ihren Zweck, ist aber nicht besonders schön

Vorteile:

Es geht wenig gesunde Zahnsubstanz verloren: Bei dieser Versorgung muss weniger gesunde Zahnsubstanz abgetragen werden, als z. B. bei Vollkeramikkronen.

Material meist gut verträglich: Bei korrekter Präparation und hochwertiger Legierung ist diese Krone meist sehr gut verträglich.

Preiswert: Im Vergleich zu anderen Kronenarten eher preiswert, da bei dieser Versorgung kein großer zahntechnischer Aufwand dahintersteckt.

Langlebig und robust: Die Vollgusskrone ist aus mundbeständigem Material und deshalb sehr langlebig/haltbar.

Nachteile:

Kosmetisch unbefriedigend: Ästhetisch ist diese Krone eher für den nicht-sichtbaren Bereich geeignet.

Metallallergie: Nicht jeder verträgt „Metalle“ im Körper.

Geschmacksstörungen oder Korrosionen möglich: Wenn Nachbarzähne mit einem anderen Material, z. B. Amalgam versorgt sind, kann es zu Geschmacksstörungen sowie zur oberflächlichen Korrosion und elektrolytischen Vorgängen kommen.

Temperaturempfindlichkeit: Da das Metall Temperaturen gut leitet, kann es insbesondere anfangs zu Temperaturempfindlichkeiten kommen.

Metall-Verblendkrone

Die Verblendkrone wird in der Basis aus Metall oder aus Gold gefertigt. Als Mantel bekommt sie einen Überzug (Verblendung) aus Keramik oder Kunststoff. Die Verblendung wird in der Farbgebung den bestehenden Nachbarzähnen angepasst und ist deshalb ästhetisch sehr ansprechend. Man verwendet sie im Regelfall an den sichtbaren Zähnen, also Schneidezähne und vordere Backenzähne.

Vorteile:

Haltbarkeit: Die Dichtigkeit von Metallgerüsten ist unübertroffen. Die Keramikverblendung kann zwar abplatzen, was aber die Haltbarkeit in der Regel aber nicht beeinträchtigt.

Verträglichkeit: Diese ist bei Titan optimal, bei Gold sehr gut, Stahl in der Regel auch meist gut verträglich, aber nicht umumstritten.

Temperaturisolation: Durch die Verblendung ist das Metall gut isoliert, weshalb es kaum noch zu Temperaturempfindlichkeiten kommen kann.

Aussehen: Ästhetisch weniger vom natürlichen Zahn zu unterscheiden, verliert aber gegen die Vollkeramik durch die fehlende Lichtdurchlässigkeit (Transparenz).

Nachteile:

Stärkeres Beschleifen nötig: Bei der Vorbereitung für eine Verblendkrone muss der Zahn stärker beschliffen werden als für eine Metallkrone.

Reizungen möglich: Durch die aufwendige Präparation sind Reizungen und Entzündungen des Zahnnervs möglich.

Sehr kostenintensiv: Die Verblendung muss oftmals als reine Privatleistung getragen werden. Mit Goldgerüsten gehört diese Versorgung mit zu den teuersten. Mit einem Stahlgerüst ist die Krone wesentlich günstiger.

Sichtbare Ränder: Unter Umständen können mögliche sichtbare Ränder bei Metallkeramikkronen Eindruck der Ästhetik trüben.

Goldkrone

Die Goldkrone oder auch Goldteilkrone hat in der Zahnmedizin eine sehr lange Tradition und wird auch heute noch gerne im nicht sichtbaren Bereich verwendet. Für den Einsatz im Zahnbereich verwendet man dabei eine hochgoldhaltige Goldlegierung, da reines Gold zu weich und verformbar wäre.

Vollgusskrone aus Metall
Eine Vollgusskrone aus Stahl tut ihren Zweck, ist aber nicht besonders schön

Vorteile:

Stabilität: Die Goldlegierung ist sehr stabil und hält dem Kaudruck dauerhaft stand.

Vorteil für Knirscher/Kiefergelenksprobleme: Patienten, die Knirschen oder Kiefergelenksprobleme haben, sind mit Goldkronen aufgrund der hohen Stabilität oftmals besser beraten.

Tragekomfort: Gold besitzt eine ähnliche Härte wie der Zahnschmelz und fühlt sich deshalb beim Beißen angenehm und natürlich an.

Verträglichkeit: Allergien auf Gold und dessen Legierungen sind eher selten.

Nachteile:

Aussehen: Ästhetisch sind Goldkronen eher für den nicht-sichtbaren Bereich geeignet.

Kosten: Im Vergleich zu anderen Metallen ist der Preis einer Goldkrone deutlich höher. Zusätzlich kann der Preis für Gold stark variieren (Goldpreisschwankungen).

Temperaturempfindlichkeit: Wie bei Metallkronen kann es auch hier anfangs zu Temperaturempfindlichkeiten kommen, weil das Metall die Temperaturen gut leitet.

Ablagerungen: Plaque und Bakterien lagern sich eher an Metall- als an Keramikkronen an. Das umliegende Zahnfleisch kann deshalb schneller gereizt reagieren. Demzufolge eher ungeeignet für Patienten, die anfällig für Parodontose sind.

Vollgusskrone aus Metall
Eine Vollgusskrone aus Stahl tut ihren Zweck, ist aber nicht besonders schön

Keramikkrone / Vollkeramikkrone (Jacketkrone) / CEREC

Vollkeramikkronen bestehen vollständig aus Keramik. Sie lassen wie ein feines Porzellan das Licht durchschimmern und besitzen eine ebenso feine und glatte Oberfläche. Somit gibt es kaum einen Unterschied zwischen dem künstlichen und natürlichen Schmelz.

Bei dem für die Keramikkronen verwendeten Zirkon (auch Zirkoniumoxid oder auch Zirkonoxid) handelt es sich um einen sehr belastbaren und bruchstabilen Hochleistungswerkstoff, der äußerst verträglich ist und keine Allergien auslöst.

Deshalb sind Zirkonkronen auch für Patienten geeignet, die keine Metalle im Mund haben möchten oder können.

Inzwischen können Keramikkronen auch mit einem sogenannten CEREC-Gerät hergestellt werden. Viele moderne Zahnarztpraxen verfügen heutzutage über ein solches Gerät und können damit eine CEREC-Krone innerhalb eines Tages selbst herstellen und dem Patienten einsetzen.

Vorteile:

Außergewöhnliche Ästhetik: Durch die hohe Lichtdurchlässigkeit kann mit Keramik ein außergewöhnlich gutes kosmetisches Ergebnis erzielt werden.

Allergiker-geeignet: Die Krone ist frei von Metallen uns somit die ideale Lösung für Allergiker. Es gibt kaum Unverträglichkeitsreaktionen und keine Reaktionen mit anderen Metallen im Mund.

Ablagerungen: Auf der glatten Oberfläche können sich Bakterien und Plaque nicht so gut ablagern. Das umliegende Zahnfleisch wird so weniger gereizt.

Temperaturisolation: Keramikkronen haben generell eine verminderte Temperaturleitfähigkeit Schnelle Behandlung (nur CEREC): speziell CEREC-Kronen können mittels modernster Technik (3D-Computer-Vermessung & 3D-Drucker) in einer Behandlungssitzung gefertigt und eingesetzt werden.

Nachteile:

Stärkeres Beschleifen nötig: Zahn muss umfangreicher als bei z. B. Metallkronen beschliffen werden, damit die Krone ausreichend Platz findet. Dabei geht auch viel von gesunder Zahnsubstanz verloren.

Preis / Kosten: Vollkeramikkronen sind sehr teuer und eine reine Privatleistung.

Fehlende Möglichkeiten für weiteren Zahnersatz: Mit Vollkeramikkronen gibt es keine Möglichkeit für Brücken im Seitenzahnbereich.

Vollkunststoffkronen

Vollkunststoffkronen werden heute eher als Langzeitprovisorium verwendet und dienen als Übergangslösung bis zum endgültigen Zahnersatz. Es werden hierfür entweder vorgefertigte Rohlinge benutzt oder eine individuelle Vollkunststoffkrone gefräst.

Zahnkronen: Einteilung nach Art der Befestigung

Zementierte / geklebte Zahnkronen

Metallkronen oder Verblendkronen werden in der Regel mit einem speziellen Zement am Zahn befestigt, während Keramikkronen mit einem Kunststoffkleber fest aufgeklebt werden.

Krone auf Stiftzahn

Bei einem völlig geschädigten Zahn, muss für den Halt der Krone ein Stift in den Zahnstumpf eingesetzt werden. Dieser Stiftzahn dient dann als Anker bzw. Sockel für die Zahnkrone.

Krone auf Implantaten

Zahnimplantate dienen als künstliche Zahnwurzel nach einem vollständigen Zahnverlust. Der auf einem Implantat befestigte Zahnersatz wird als Suprakonstruktion bezeichnet. Wird ein einzelner Zahn mittels Implantat ersetzt, wird auf das Implantat eine künstliche Zahnkrone gesetzt.

Als Material für eine Implantatkrone kommen sowohl Stahl, Gold wie auch Keramik infrage. Aus ästhetischen Gründen werden immer mehr Keramikkronen als Implantatkronen verwendet.

Experten-Tipp

»Gerade wenn Sie schon einige Zahnkronen haben, ist bereits absehbar, dass diese früher oder später erneuert werden müssen. Der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung ist in diesem Fall sehr sinnvoll!

Wir helfen Ihnen gerne, die passende Zahnzusatzversicherung zu finden. Gemeinsam finden wir den besten Tarif für Sie und Ihre aktuelle Situation! Rufen Sie uns gerne unter 08142 651 39 28 an und lassen Sie sich kostenlos beraten! «

M. Waizmann

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